CleanTech-Power für die Lieferlogistik - StartingUp: Das Gründermagazin

2023-01-13 10:49:59 By : Mr. Victor Yu

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Internationale Grüne Woche 2023, Berlin

Oliver Ritzmann hat es sich mit seinem Start-up gryn zur Aufgabe gemacht, die grüne Transformation der Lieferlogistik voranzutreiben.

Lieferketten nachhaltig gestalten: Das zählt heute zu den größten Herausforderungen in der Logistik. Spätestens seit der Logistikstudie 2021 des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) ist klar, dass es jedoch an Transparenz in den komplex verzweigten Supply Chains fehlt, um den Wandel zu einer besseren Klimabilanz in der Branche anzustoßen. Das zu ändern, hat sich das Hamburger Start-up gryn zur Aufgabe gemacht. Digitale Logistik aus Hamburg in die Welt: „Das Potenzial ist gewaltig“

Dort, wo vor ein paar Jahrzehnten Waren aus aller Welt lagerten, plant Oliver Ritzmann mit seinen Kolleg*innen heute die Zukunft einer modernen, klimafreundlichen Logistik. Die erst im April bezogene Zentrale von gryn liegt mitten in der Hamburger Speicherstadt. Vom St. Annenufer aus entwickeln der Gründer und sein Team die Vision eines nachhaltigeren Welthandels. „Das Potenzial ist gewaltig“, ist er überzeugt. Um das zu verdeutlichen, lässt der langjährige Logistiker schnell Zahlen sprechen. Von der Hansestadt bis nach Marseille könne schon heute ein vollbeladener Lkw, 18 Tonnen schwer, 783 kg CO2 im Vergleich zum aktuellen Status quo einsparen. Eine Reduktion um mehr als 30 Prozent – ohne kostenintensive Umrüstung oder neue Fahrzeugflotte. Wie ist das möglich?

Für Ritzmann liegt einer der größten Treiber für Nachhaltigkeit in der Logistik in den digitalen Technologien. Deshalb hat der Gründer, der seine Karriere bei traditionsreichen Unternehmen wie F.H. Bertling und Kühne + Nagel startete, mit gryn eine Plattform geschaffen, auf der CO2-Bilanzen entlang der gesamten Lieferkette mess- und damit steuerbar gemacht werden. Was bis vor Kurzem für viele Lieferant*innen und Händler*innen wie eine Black Box daherkam, läuft jetzt in Echtzeit über den Monitor auf Ritzmanns Schreibtisch. Die präzisen CO2-Daten in Echtzeit, da sind sich alle bei gryn einig, sind die technische Grundlage für die grüne Transformation der Lieferlogistik. Synergien durch Transparenz

Akribisch arbeitet man beim Hamburger CleanTech daran, die komplexen Lieferbeziehungen in einem Netzwerk aus Hersteller*innen, Lieferant*innen und Händler*innen zu digitalisieren. „Unser Ziel ist, das weltweit größte Netzwerk für nachhaltige Logistik zu werden“, bringt Ritzmann die Unternehmensvision auf den Punkt. Marktführer*innen aus der Luft- und Seefracht sowie ein großes Modeunternehmen nutzen die Plattform mit dem integrierten Analyse-Tool zur CO2-Messung bereits. Durch die moderaten Preise und die zugängliche Handhabung profitieren auch erste KMUs von der neuen Übersichtlichkeit im Emissions-Management, welche die Technologie von gryn liefert. Bis zum Jahresende sollen es 6000 Mitglieder auf der Plattform werden.

Die Chancen, dass es so kommt, stehen nicht schlecht. Denn mit dem technischen Fortschritt bahnt sich auch ein Mentalitätswechsel in der Branche an. Die Transparenz, die auf dem Boden geteilter und verknüpfter Transportdaten entsteht, deckt ungenutztes Potenzial für Synergien und Kooperationen auf. Wo diese liegen, wird durch künstliche Intelligenz ermittelt. Anonym schlägt gryn potenzielle Partner*innen für die Netzwerkoptimierung vor, um die vorhandenen CO2-Potenziale zu nutzen und macht so zeitintensive Strategieberatungen ein Stück weit obsolet.

Wie groß der Bedarf für das digitale Netzwerkmanagement ist, zeigt auch die Logistikstudie des BME. Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen sehen weiterhin Defizite bei der Umsetzung von höheren Nachhaltigkeitsstandards in der Supply Chain. Knackpunkt dabei ist für mehr als die Hälfte der Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen. Gleichzeitig steigt die Erwartungshaltung der Stakeholder. Einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey zu Folge achten bereits mehr als drei Viertel der Verbraucher*innen auf die Nachhaltigkeit von Produkten. Mehr als zwei Drittel nehmen sogar explizit den CO2-Fußabdruck für Produktion und Transport in den Blick.

Und auch seitens der Politik nehmen die Anforderungen an Unternehmen zu, um die ehrgeizigen Klimaziele noch zu erreichen. Allein bis 2030 will man in der EU mindestens 55 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 einsparen, wie aus dem Klimaschutzpaket der EU-Kommission hervorgeht. Mit dem europäischen Lieferkettengesetz wird für Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden daher erstmals die Pflicht zur Berechnung und Offenlegung des eigenen CO2-Fußabdrucks statuiert. Zudem soll die CO2-Bepreisung im EU-Emissionshandel ab 2026 auch den Verkehrsbereich erfassen. Der CO2-Preis pro Tonne, derzeit bei 25 Euro, könnte gemäß der Forderung des Umweltbundesamtes langfristig auf bis zu 180 Euro steigen.

Der eigene CO2-Ausstoß wird so zunehmend zum Kostenfaktor für die Logistik und damit zu einer Frage der Konkurrenzfähigkeit. „Jeder, der Güter mit einem minimalen CO2-Fußabdruck liefern kann, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil“, ist sich Ritzmann sicher. Immer mehr Unternehmen dürften sich daher auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten in ihren Lieferbeziehungen begeben. Daran bestehen zumindest bei gryn keine Zweifel mehr. Für den Klimaschutz wie für den eigenen Unternehmenserfolg setzen die Hamburger da­rauf, dass ihre Plattform nicht nur das Nachhaltigkeitsmanagement einzelner Unternehmen erleichtert, sondern durch die Netzwerkeffekte möglichst große Teil der Logistikwirtschaft zur Umsetzung inspiriert werden. Je mehr Mitglieder ihre Parameter über die Schnittstellen (APIs) mit der Plattform verknüpfen, desto besser die Datengrundlage für das gesamte Handelsnetzwerk, so das Kalkül. Fragmentierter Markt auf dem Weg zu Net Zero

Welchen Mehrwert eine gesamtheitliche Lösung bieten könnte, zeigt ein näherer Blick auf den europäischen Logistiksektor. Kaum eine Branche ist so fragmentiert wie der über 350 Milliarden Euro schwere Logistikmarkt. Beobachter*innen aus der Transportwirtschaft schätzen, dass etwa die Hälfte der Lkws auf den Straßen der EU nur zu 50 Prozent beladen sind und etwa ein Drittel der Fahrten sogar ganz ohne Waren stattfindet. Selbst die fünf umsatzstärksten Spediteur*innen auf dem europäischen Binnenmarkt beherrschen weniger als fünf Prozent des Sektors. Demgegenüber stehen über 400.000 in der EU registrierte Unternehmen mit zehn oder weniger Lkws.

Ritzmann weiß um die Herausforderung, auf einem solchen Markt schnelle Veränderungen herbeizuführen. Auch deshalb ist das Netzwerk von gryn so angelegt, dass es vom kleinen Lokallieferanten bis hin zum multinationalen Frachtunternehmen nutzbar ist. Die automatisierte Sammlung und Berichterstellung zu den eigenen und den Emissionswerten der Handels­partner*innen soll dabei nur der erste Schritt sein. Denn die Software hilft laut der Entwickler bei gryn auch dabei, die Bereiche aufzudecken, in denen das größte Optimierungs­potenzial besteht. Step-by-Step und mit stetig verbesserter Datengrundlage will man so Kund*innen von der Umsetzung bis hin zum Ziel Net Zero begleiten.

Doch auch Oliver Ritzmann sieht, dass angesichts der andauernden Lieferengpässe in Folge von Pandemie und Sank­tionspolitik, die Spielräume für umfassende Investitionen in eine nachhaltige Lieferinfrastruktur bei einigen Akteur*innen begrenzt sind. „Ein grünes Logistik-Unternehmen braucht die richtige Balance zwischen finanziellem Wachstum und der Sicherung des künftigen Wohlstands auf unserem Planeten“, erklärt er sein Mindset. Um die Kostenseite nicht aus dem Blick zu verlieren und die wirtschaftliche Grundlage nicht zu gefährden, berechnet die KI-Software daher auch den finanziellen Aufwand, der sich aus den vorgeschlagenen Maßnahmen ergibt. Mögliche Nachhaltigkeitsziele wie die Anpassung an das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen oder Net Zero können so in jeder Betriebssituation auf deren Machbarkeit überprüft werden. Am Wendepunkt zur grünen Supply Chain?

Der Gewinn an Planungssicherheit und Transparenz könnte den Wendepunkt für die Logistik in Sachen Nachhaltigkeit bedeuten. Bei gryn jedenfalls setzt man alles daran, dass dieser Plan aufgeht. Ganz bewusst beschränkt sich das Start-up nicht auf die DACH-Region, sondern stellt sich mit einem Fokus auf die USA früh international auf. Nach dem erfolgreichen Launch im Juni arbeitet gryn nun an der Ausweitung seines Service-Angebots mit Projekten zur CO2-Kompensation und detaillierten Klimabilanzen. Auch heute herrscht geschäftiges Treiben auf der Büroetage unweit des Hamburger Hafens, einem der größten Häfen der Welt. Wo, wenn nicht hier, sollte die Zukunft der grünen Supply Chain beginnen?

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Kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen sollten diese vier Trends für das visuelle Marketing im Jahr 2023 kennen und im Idealfall nutzen.

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Während im vergangenen Jahr der Fokus jedoch auf automatisierte Abläufe im Frontend-Bereich und damit für ein besseres Gästeerlebnis gesetzt wurde, blieben die Entwicklungen im Hintergrund weitestgehend auf der Strecke. Das wird sich 2023 ändern - hier die wichtigsten Trends für die Hotel- und Gastronomiesparte im kommenden Jahr. Hospitality-Trend 1: Schluss mit der Zettelwirtschaft – die Digitalisierung des Backoffice

Noch immer scheinen Excel und Notizzettel die beliebteren Hilfsmittel im Backoffice zu sein. Doch immer mehr Gründe sprechen für eine schnelle Digitalisierung und werden diese im kommenden Jahr weiter vorantreiben. Denn mit dem Grundsatzurteil 1 ABR 22/21 vom BAG (Bundesarbeitsgericht) vom 13. September 2022 ist die Arbeitszeiterfassung für Arbeitgeber*innen Pflicht. Sollen also die eigenen Angestellten entlastet werden, muss der Fokus auch in 2023 weiter auf der Optimierung interner Prozesse und speziell der Arbeitszeiterfassung liegen. Moderne Software-Lösungen und Apps sind eine einfache, aber vor allem ortsungebundene Möglichkeit, die Arbeitszeit effizient zu erfassen – egal ob im Betrieb oder im Home-Office. Eine schnelle Freigabe der endgültigen Stunden und fehlerfreie Abrechnungen inklusive. Auch für Personalmanager*innen bietet die Digitalisierung des Backoffice eine zunehmende Entlastung. Sie behalten den Überblick über die jeweiligen Zuständigkeitsbereiche und können effizient Dienstpläne erstellen oder gegebenenfalls Änderungen schnell und transparent eintragen. Zusätzliche Features, wie interne Kommunikationsfunktionen oder die Verknüpfung mit bestehenden Tools bis hin zum Frontdesk-Bereich sorgen zudem für mehr Struktur im Arbeitsalltag. Das spart Zeit und schont personelle Ressourcen. Hospitality-Trend 2: Modernes Bewerbungsmanagement

Auch in Sachen Recruiting unterstützen digitale Prozesse ungemein. So haben Bewerber*innen zum Beispiel verschiedene Kanäle, über die sie auf die Arbeitgeber*innen zukommen können. Diese unterschiedlichen Portale können dank smarter Lösungen inhouse zu einer zentralen Datenbank zusammenfasst und der komplette Bewerbungsprozess damit effizienter gestaltet werden. Absagen oder die Priorisierung von potenziellen Mitarbeitenden sowie Terminerinnerungen und Onboarding-Prozesse können ebenso automatisiert werden. So kann die Einarbeitung beispielsweise effizienter durch Online-Videos, Web-basierte Trainings oder Mediatheken erfolgen und so wertvolle Ressourcen sparen. Der Ausbau Cloud-basierter HR-Software wird somit im Jahr 2023 im Fokus sein. Hospitality-Trend 3: Mitarbeitende binden – Zufriedenheit fördern

Während digitale Zeiterfassungs- und Abrechnungsanwendungen schon in einigen Unternehmen zum Arbeitsalltag gehören beziehungsweise verpflichtend sind, bietet die Automatisierung im Bereich Employee Experience noch viel Potenzial. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und will vor allem kranke Arbeitnehmer*innnen mit der eAU, der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, entlasten. Ab dem 01. Januar 2023 sind die Krankenkassen zur digitalen Weiterleitung der Krankmeldung an die Arbeitgeber*innen verpflichtet. Außerdem sollen personalisierte Performance Dashboards, die den Fortschritt von Mitarbeitenden transparent sowie jederzeit abrufbar darlegen, zur Bindung und Weiterentwicklung von Angestellten beitragen. Mittels intuitiver Tools kann dann eine stärkere Feedback-Kultur gelebt und die eigene Leistung in messbaren Zielen festgehalten werden. Schlussendlich steigt die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden nachhaltig, wenn Arbeitgeber*innen ein gut strukturiertes und organisiertes Arbeitsumfeld bieten. Hospitality-Trend 4: Automatisierung des Frontoffice

Obwohl im Bereich der Kundenzufriedenheit bereits viel geschehen ist, wird 2023 auch die Digitalisierung des Frontoffice noch weiter vorangetrieben. Voice- sowie Chatbots können beispielsweise zunehmend für Bestellungen oder Reservierungen eingesetzt werden, um so auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Während das Personal durch die künstliche Intelligenz entlastet und anderweitig eingesetzt werden kann, wird gleichzeitig schneller auf die Bedürfnisse der Gäste reagiert. Zudem wird auch das Bestandsmanagement dank digitaler Kassensysteme effizienter. Durch automatisierte Sortimentsprüfungen können Warenbestellungen dann schnell und direkt bis zum angebundenen Lieferanten weitergeleitet werden. Hospitality-Trend 5: Waste-Management dank smarter Tools

Durch die Nutzung von Recycling- oder Foodwaste-Software wird auch die Nachhaltigkeit der Unternehmen zunehmend digitaler werden. Entsprechende Tools können zum Beispiel Warenbestände erfassen und weggeworfene Gegenstände ermitteln. Künstliche Intelligenz kann Abfallbereiche identifizieren und quantifizieren. Gerade in der Gastronomie und Hotelküche können so Prozesse optimiert werden. Lebensmittel werden reduziert und bares Geld gespart. Fazit

Vorhandenes Personal kann mithilfe von smart eingesetzten Tools entlastet und effizient eingesetzt werden. Auch die Betreuung der Gäste wird durch die zunehmende Digitalisierung vereinfacht und die sogenannte Customer Experience weiter ausgebaut. Eine digitalisierte Branche ist somit greifbar und könnte den vielbeschäftigten Gastronom*innen und Hotelbetreiber*innen sowie ihren Angestellten 2023 den Arbeitsalltag erleichtern, wenn sie sich aktiv dafür entscheiden.

Der Autor Michael Scheiblich ist Lead Customer Success DACH der Personalplanungssoftware Planday

Das Start-up Collego von Markus Stoll und Fabian Ziegler ermöglicht firmeninternes Matching von Angestellten auf Basis gemeinsamer Interessen. Das Ziel: mehr Zufriedenheit und weniger Fluktuation im Team.

Du bist neu im Unternehmen und findest keinen Anschluss? Du arbeitest remote, hybrid oder nur Teilzeit im Büro, zum Plausch in der Kaffeeküche kommt es daher fast nie? Eine der Herausforderungen im Arbeitsmarkt ist neben dem Finden von geeigneten Arbeitskräften die dauerhafte Bindung von Mitarbeitenden. Dafür ist Collego die Lösung. Die Plattform schafft feste Kontakte im Unternehmen – interessenbasiert, teamübergreifend und dauerhaft. Collegos – mehr als nur gute Arbeitskolleg*innen

Besonders seit Corona arbeiten viele von uns remote oder hybrid in ihren Jobs. Was viele Vorteile mit sich bringt, erschwert auf der anderen Seite den Anschluss ans Team und den Aufbau einer Unternehmenskultur. Viele leiden oft unter der Anonymität. Das führt zu Unzufriedenheit – und endet im schlimmsten Fall mit einer Kündigung. „Viele Arbeitgeber kämpfen mit hoher Fluktuation – wir wollen das ändern“, so die Gründer Markus Stoll und Fabian Ziegler. Hier setzt ihre Plattform Collego an. Sie fördert Freundschaften unter Kolleg*innen, sorgt somit für mehr Spaß und Motivation bei der Arbeit. Nebenbei werden Mitarbeitende schneller integriert und Kontaktbarrieren aufgebrochen. „Wir sprechen von ,Collegos‘“, so die Gründer. Und das Beste: „Collegos sind zufriedener – und bleiben somit länger im Unternehmen.“ Mitarbeitende ans Unternehmen binden

„Mitarbeitendenbindung ist noch immer ein oft viel zu unterschätzter Faktor, der den Erfolg von Unternehmen massiv auf allen Ebenen beeinflusst“, so Markus. Der finanzielle Erfolg, aber auch das Image nach innen und außen werde stark davon beeinflusst. Die Gründer wissen, wovon sie reden: Sie selbst waren zuletzt als Abteilungsleiter in einem mittelständischen Beratungsunternehmen für über 100 Consultants verantwortlich.

„Am Ende waren die Probleme oft die gleichen“, so Markus. Die Gründer machten es sich zur Aufgabe, Kolleg*innen eine zuverlässige, angenehme und lockere Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Damit helfen sie Unternehmen bei ihrem langfristigen Erfolg. „Wir wollen Unternehmen unterstützen, ihre Digitalisierung voranzutreiben, moderne Arbeitsweisen umzusetzen und die soziale Interaktion innerhalb der Teams zum Vorteil aller zu fördern“, sagt Co-Gründer Fabian. „Denn letztlich sind die Menschen im Unternehmen die Vorantreibenden und der eigentliche Kern.“ Collego löst eines der Kernprobleme im Personalwesen – das lockt Investor*innen an

Damit treffen Fabian und Markus den Nerv der Zeit. „Retention ist eines der Kernthemen im Personalwesen“, weiß auch Benjamin Visser, CEO von allygatr, dem Venture Capitalist in HR-Tech. Wenig verwunderlich also, dass allygatr bei Collego eingestiegen ist. „Wir freuen uns natürlich sehr darüber, so früh einen solch starken Partner wie allygatr an Board zu haben“, so die Collego-Gründer. „Gleichzeitig rechnen wir mit vielen weiteren, starken Investor*innen.“

Die Gründer selbst haben sich bei einer Unternehmensfeier kennengelernt. Aus der Idee, Mitarbeitende interessenbasiert zu vernetzen, ist innerhalb weniger Monate die Collego GmbH mit Sitz in München entstanden. Collego baut auf einem interessenbasierten Matching-Algorithmus auf und ermöglicht einem Unternehmen die standortübergreifende Vernetzung der kompletten Belegschaft. Die Idee kommt an: Beim The-Grow-Summit 2021 wurden die Gründer mit dem invest2grow-Award als innovativstes Start-up unter ca. 200 Teilnehmer*innen aus der DACH­Region ausgezeichnet. Wachstumsboost und Expansionspläne

Das gebootstrapte Unternehmen hat große Wachstumspläne. Um die Skalierbarkeit der Plattform vollständig auszuschöpfen, möchte das Gründer-Duo in weitere EU-Länder expandieren. Dafür braucht das Start-up zusätzliche Unterstützung und ist aktuell auf der Suche nach Investor*innen, um das Team auf 40 Mitarbeitende zu verstärken. „Mit mehr Kapital und Knowledge im Team können wir die Plattform mit zusätzlichen Features ausstatten und den notwendigen Wachstumsboost generieren. In Zukunft wird unternehmensinternes Networking über Collego laufen“, zeigen sich die Gründer überzeugt.

Nach einigen turbulenten Pandemie-Jahren wird auch 2023 in der HR-Welt noch keine Ruhe einkehren – diese Trends solltest du kennen.

Nach einigen turbulenten Pandemie-Jahren wird auch 2023 in der HR-Welt noch keine Ruhe einkehren. Zwischen Digitalisierung, Inflation und andauernden weltweiten Krisen stehen Unternehmen weiterhin vor ereignisreichen Zeiten. Aber was ist für das kommende Jahr zu erwarten? SD Worx, europäischer Anbieter von Lohn- und Gehaltsabrechnungen, prognostiziert folgende wichtigste Trends.

Die HR-Welt verändert sich in rasantem Tempo. Neue Geschäftsmodelle, konsolidierende Märkte, die zunehmende digitale Transformation und gesellschaftliche Entwicklungen steigern die Nachfrage nach flexibler Personalarbeit. Dabei geht es nicht nur um die interne Gestaltung der Organisation, sondern auch um einen entscheidenden Bewusstseinswandel auf grundlegenderer Ebene: Den Wandel als Chance zu nutzen und die Personalpolitik neu zu überdenken.  1. Flexibilität wird zum Schlüsselkonzept Hybrides Arbeiten hat sich 2022 vielerorts zum neuen Standard entwickelt. Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden oftmals schon jetzt maximale Flexibilität, was die Wahl des Arbeitsortes betrifft. Gleichzeitig verschwimmen dank des zunehmend dynamischeren Personalmanagements die Grenzen zwischen den verschiedenen Abteilungen immer mehr und Unternehmen prüfen, wie sich Mitarbeitende mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen bestmöglich ergänzen können. Interne Plattformen gewinnen an Beliebtheit und gewährleisten eine optimale Abstimmung zwischen den verfügbaren Talenten im Unternehmen (fest angestellt oder als Zeitarbeiter*innen) und der Art der zu besetzenden Stelle. So können Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt und die persönlichen Stärken der Arbeitnehmenden gefördert werden.  2. Digitalisierung als ganzheitlicher Ansatz Um die verschiedenen Aspekte des flexiblen Arbeitens managen zu können, werden für Personalverantwortliche smarte HR-Tools immer wichtiger. Dadurch können nicht nur Prozesse vereinfacht werden, sondern auch der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitenden wird gewährleistet. Obwohl der Ausbruch der Covid-19 Pandemie vor fast drei Jahren die Digitalisierung beschleunigt hat, ist die digitale Reife in vielen Unternehmen noch nicht weit fortgeschritten. Das gilt auch für die Personalabteilungen, obwohl es schon heute ausgereifte Tools und Lösungen gibt. Während Unternehmen in China und in den Vereinigten Staaten bereits vermehrt auf solche Möglichkeiten setzen, ist dies in Deutschland und anderen europäischen Ländern noch nicht der Standard. Gerade den Organisationen mit Aufholbedarf bietet der Übergang zu End-to-End-Lösungen innerhalb eines integrierten digitalen Systems große Vorteile, da mittelfristig Kosteneinsparungen zu erwarten sind.  3. Zahlen im Fokus Angesichts der aktuellen Energiepreise und der Inflation bleibt die wirtschaftliche Situation für Unternehmen eine Herausforderung. Mehr denn je wägen sie ab, in welche Tools sie investieren können, um ihre Mitarbeiter*innen auf intelligente und integrierte Weise zu unterstützen. Unternehmen sind zunehmend offen für die Auslagerung oft zeitaufwändiger und komplexer Tätigkeiten, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Angesichts steigender Preise rückt zugleich das finanzielle Wohlergehen der Angestellt*innen weiter in den Vordergrund. Unternehmen integrieren häufiger intelligente Vergütungen in ihre Lohnpolitik, mit flexiblen Gehaltsperioden, alternativen Gehaltsformen oder einem individuellen Verdienst, bei dem die Mitarbeiter*innen die Zusammensetzung ihres Gehaltspakets teilweise selbst mitbestimmen können. 4. Maßgeschneiderte Arbeitsmodelle  Der Fachkräftemangel wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, sodass sich die Unternehmen mehr denn je als attraktive Arbeitgeber*innen positionieren müssen. Gleichzeitig ermöglicht dies den Arbeitnehmenden, eine bewusstere Jobwahl zu treffen. Speziell für das Jahr 2023 ist diese Herausforderung durch eine Machtverschiebung gekennzeichnet: Die Mitarbeitenden sind sich bewusster darüber, was ihnen wichtig ist und wollen bei Entscheidungen miteinbezogen werden. Sie erwarten ein offenes Ohr sowie ein Mitspracherecht und fordern flexible Regelungen zu Arbeitsinhalten, -verträgen, -zeiten, -orten sowie die Wahl zwischen Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung.

Das jährliche „Trendbarometer Industriekommunikation“ des bvik hat die Top-Trends und Herausforderungen im Bereich Marketing-Kommunikation ermittelt.

Als wettbewerbsentscheidend für die kommenden drei Jahre bewerten die rund 240 Befragten fast unisono eine professionelle, ehrliche interne Kommunikation. Dieser „historische“ Höchstwert identifiziert Maßnahmen, um Mitarbeitende zu gewinnen, zu binden und zu aktivieren als zentrale Erfolgsmomente. Ebenfalls wichtig: Die Unternehmen sollten ihre Kräfte abteilungsübergreifend bündeln, Kund*innen- und Marktdaten stärker strategisch nutzen und digitale Plattformen auf den Radar zu nehmen – beispielsweise TikTok oder das Metaverse. Hier liest du die wichtigsten Trends auf einen Blick. Interne Markenführung und starker Außenauftritt

Die befragten Expertinnen und Experten für Marketing- und Kommunikation bestätigen mit rund 95 Prozent Zustimmung, dass angesichts der aktuellen Krisen professionelle und ehrliche interne Kommunikation zu entscheidenden Wettbewerbsvorteilen führt. „Besonders in schwierigen Zeiten ist Transparenz unseren Beschäftigten gegenüber absolut wichtig. Diese Vertrauenskultur, die durch eine zielgerichtete interne Kommunikation mit geschaffen wird, ist die Grundlage für Leistungsbereitschaft und Erfolg, gerade auch bei den so wichtigen jungen Talenten“, berichtet Silke Lang, Director Marketing Mobile Hydraulics der Bosch Rexroth AG. In der authentischen Außenkommunikation als Arbeitgebermarke bewerten laut Studie mehr als 80 Prozent die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit von HR und Marketing als Schlüssel zum Erfolg. Hier sehen sie jedoch noch großen Handlungsbedarf. In Richtung neuerer Social-Media-Plattformen lässt sich im Vergleich zu den Vorjahren jedoch bereits eine verstärkte Offenheit erkennen. Nachhaltigkeit als Differenzierungsfaktor?

Zur Ehrlichkeit gehört auch eine glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation abseits von Greenwashing, auf Basis belegbaren Firmen-Engagements. 80 Prozent der Teilnehmenden sehen in ihr einen entscheidenden Differenzierungsfaktor für Unternehmen, manche werten sie sogar bereits als Hygiene-Faktor. Die Wirtschaft selbst hinkt in Summe aber noch immer deutlich hinter den Anforderungen hinterher. „Wir beschäftigen uns als Weltgemeinschaft seit genau 50 Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Erschreckenderweise ist die prinzipielle Herausforderung seitdem bekannt. Echte Lösungen sind aber unverändert Fehlanzeige“, mahnt die Nachhaltigkeitsforscherin Prof. Dr. Estelle Herlyn der FOM Hochschule für Oekonomie und Management. Daten als wichtiger Teil des Ganzen

In komplexer werdenden Märkten steigt zudem die Relevanz des professionellen, strategischen und transparenten Datenmanagements. Rund 78 Prozent der Befragten sehen im datengetriebenen Marketing in den nächsten drei Jahren den entscheidenden Erfolgsfaktor. Die Gewinnung und Verarbeitung von Daten unter Wahrung der restriktiver werdenden gesetzlichen Vorgaben bleibt eine große Herausforderung für den deutschen Mittelstand. Die Branche hat zudem realisiert, dass die reine Auswertung der Kundenhistorie zur Geschäftsentwicklung nicht mehr ausreicht. Vielmehr sehen sie in der Datenanalyse im Sinne von Predictive Intelligence wesentliche, bislang ungenutzte Potenziale. Jedoch mangelt es hier noch an Kompetenz und Ressourcen in den Unternehmen. Zugleich wird mehrfach betont, dass im Kontext von Marketing und Vertrieb neben den Daten der menschliche Faktor nicht an Bedeutung verloren hat.

Mehr dazu liest du im ausführlichen Report „bvik Trendbarometer Industriekommunikation 2023“

So gelingt ein ganzheitlich-nachhaltiges Online-Marketing im Jahr 2023.

Ökologisch, ökonomisch und sozial. Auf diesen drei Eckpfeilern beruht Nachhaltigkeit, ein Thema, das heute in aller Munde ist. Dabei mag es vielleicht überraschen, dass Online-Marketing, so wie es meist betrieben wird, diesen Kriterien gar nicht entspricht. Was viele z.B. nicht wissen: Das Internet hat einen enormen Stromverbrauch und verursacht genauso viel CO2-Emissionen wie die Luftfahrtindustrie. Es reicht also nicht aus, ein papierloses Office zu betreiben und die Werbekampagne von Print auf Online umzustellen. Zu einem ganzheitlich ausgerichteten nachhaltigen Online-Marketing, das Unternehmen nicht nur erhöhte Medienaufmerksamkeit schenkt, sondern allen Aspekten der Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch und sozial – glaubhaft gerecht wird, gehört ein wenig mehr.

Im Folgenden erläutern wir, an welchen drei einfachen Stellschrauben jede(r) Unternehmer*in drehen sollte, um erste wichtige Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit im Online-Marketing zu gehen, von denen Unternehmen, Umwelt und auch Kund*innen profitieren. Ökologischer Aspekt: Optimiere deine Website für einen geringeren Stromverbrauch

Der Energiebedarf des Webs ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und beträgt heute in etwa zwei Prozent des weltweiten Verbrauchs. Immer größer werdende Websites, mit schicken Bildern und emotionalen Videos, tragen hierzu einen erheblichen Teil bei, denn je größer und schwerer eine Website ist, desto mehr Strom benötigt sie. Für einen geringeren ökologischen Fußabdruck sollten Unternehmen daher auf ein schlankes Webdesign mit reduzierten Daten achten. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann zudem auf eine klimaneutrale Website setzen. Dabei wird der Energiebedarf des Internetauftritts berechnet und durch ein gewähltes Klimaschutzprojekt gleich wieder ausgeglichen.

Natürlich gibt es neben einer klimaneutralen Website auch andere Mittel und Wege um Unternehmen ökologischer zu gestalten. Anstatt unternehmenseigene Server zu betreiben, können Unternehmen beispielsweise auf Cloud-Hosting setzen und bei der Beschaffung von Hardware sollte der benötigte Strombedarf ein Kaufkriterium sein. Auch das Ermöglichen von Home Office schont, durch geringeren Pendler*innenverkehr, die Umwelt. Sozialer Aspekt: Respektiere die Privatsphäre deiner User*innen

Tracking-Tools wie Google Analytics kommen auf fast jeder Website zum Einsatz und sollen Unternehmen wertvolle Daten über das Verhalten deiner Besucher*innen, für personalisierte Werbemaßnahmen, liefern. Eine unglaubliche Masse an Informationen, die da zusammenkommt und den Energieverbrauch des Internets und Datenumfang einer Website erhöht. Dabei werden am Ende nicht mal mehr alle Daten genutzt oder falsche Schlüsse aus ihnen gezogen. Nachhaltig und sozialverträglich sieht anders aus.

Verringere daher deine invasiven Tracking-Methoden, mit denen du in die Privatsphäre deiner Nutzer*innen eindringst, und überlege stattdessen im Vorfeld genau, welche Daten du wirklich benötigst. Achte auch darauf, dass deine Cookie-Hinweise datenschutzrechtskonform sind. So bist du rechtlich auf der sicheren Seite, erhöhst die Nutzer*innenfreundlichkeit und wirst gleichzeitig dem sozialen Nachhaltigkeitsaspekt gerecht. Ökonomischer Aspekt: In nachhaltige Kund*innenbeziehungen investieren

Es kommt nicht nur häufig vor, dass über Tracking-Tools gesammelte User*innen-Daten falsch interpretiert werden, sie sorgen zudem nicht selten dafür, dass die Effektivität von Werbeanzeigen systematisch überschätzt wird. Unternehmer*innen sollten daher immer wieder neu überdenken, wie viel Budget sie zu welchem Zeitpunkt für Anzeigen ausgeben, denn es gibt langfristigere und vor allem nachhaltigere Methoden, um auf sich aufmerksam zu machen:

Nicht auf den schnellen Effekt setzen

Natürlich wirst du bei einem nachhaltigen Vorgehen nicht den schnellen Erfolg sehen, den du vielleicht aus Google Ads-Kampagnen gewohnt bist. Dafür wirst du langfristig mit effektiveren und authentischen Werbemaßnahmen belohnt, die durch enge Kund*innenbindungen auch wirken. Nicht nur dein Werbebudget wird es dir danken, das gute Gefühl, das du erhältst, wenn du dein Online-Marketing nachhaltig gestaltest, bekommst du ganz automatisch und vor allem kostenlos dazu. Natürlich kannst du klassische Werbung weiterhin und ergänzend einsetzen. Die richtige Mischung zur richtigen Zeit macht’s.

Aktuell stehen so viele Unternehmen wie nie zuvor vor der brisanten Nachfolgefrage. Wie Serial Entrepreneur Tobias Zimmer mit TRADINEO dieses Problem adressiert, Gründer*innen als Nachfolger*innen etabliert und zu Innovator*innen macht.

Wenn ein Vierjähriger sich statt Hund oder Hamster zwei Hühner als Haustiere wünscht, um durch den Verkauf der Eier sein Taschengeld aufzubessern, dann ist schnell klar: Diesem Kind steht eine spannende, unternehmerische Karriere bevor. Und so sollte es kommen: Tobias Zimmer (36) gründete als Teenager sein erstes Unternehmen, eine Ebay-Verkaufsagentur. Während seines BWL-Studiums in Marburg, Leipzig, New-York und Seoul folgte eine Immobilienfirma. Doch den ersten entscheidenden Schritt in Richtung eines erfolgreichen Unternehmers machte der aus der Region Osnabrück stammende Betriebswirt erst nach seinem Masterabschluss: Er gründete Coffee-Bike, eine mobile Coffee-Shop-Kette, die per Franchise betrieben wird. „Ich habe gesehen, wie viele Cafébesitzer ihren Betrieb aufgrund von zu hohen Fixkosten, insbesondere für die Miete, einstellen mussten. Da kam mir die Idee zu einem mobilen Coffee-Shop. Das erste Bike mit integrierter Siebträger-Maschine habe ich noch mit Vater und Schulfreund in unserer Garage gebaut“, erinnert sich Tobias zurück.

Per Franchisesystems bietet Coffee-Bike seit mittlerweile

12 Jahren auch Menschen mit wenig Startkapital die Möglichkeit, ein eigenes Business auf die Beine zu stellen. Und das Konzept geht auf: Coffee-Bike wächst in wenigen Jahren zu einem der größten Franchisesysteme in Deutschland – und zwar ohne externes Risikokapital. „Das war eine harte Zeit. Die ersten Jahre habe ich mir genauso viel Lohn ausgezahlt wie unserem Werkstudenten – und das obwohl ich 12 Stunden pro Tag gearbeitet habe. Als Mittzwanziger war es irgendwie möglich, so über die Runden zu kommen. Wenn ich mir aber vorstelle, ich würde erst heute, mit Mitte 30 und als Vater gründen, wäre diese Art von Unternehmensführung für mich rein finanziell gar nicht mehr machbar“, sinniert Tobias.

Irgendwie wurden auch die harten ersten Jahre gemeistert: Die charmanten Fahrräder sind aus vielen deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken – egal ob Düsseldorf, Hamburg oder München. Heute ist Coffee-Bike ein mittelständisches Unternehmen und in 17 Ländern aktiv, unter anderem mit einer Tochtergesellschaft in London.

Auch wenn die Erfolgsgeschichte von Coffee-Bike anhält, am Ende seiner Gründungsgeschichte ist der Niedersachse noch lange nicht: Bereits 2016 suchte der junge Unternehmer eine neue Herausforderung und gründete erneut: Mit myChoco kreierte er eine soziale Schokoladenbrand, die mit einem Teil des Umsatzes soziale Projekte fördert. „Es war mir schon immer wichtig, dass mein Unternehmertum einen positiven Impact hat – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich“, erklärt Tobias. „Der gesellschaftliche Wandel macht soziales Handeln zur Voraussetzung für wirklich gute Marken. Eine Brand ohne Impact-­Thema kann heute eigentlich nicht mehr erfolgreich werden.“

Arkadi Jampolski, Co-Gründer und COO von Wunderflats, mit sieben Learnings aus sieben Jahren Start-up-Unternehmertum.

Die sieben Weltwunder, die sieben Todsünden, sieben Jahre Pech, das verflixte siebte Jahr, im siebten Himmel: Kaum eine Zahl ist mit so vielen Mythen verbunden wie die Sieben. Immer wieder erscheint sie uns als relevante Größe, an der man Dinge misst. Auch für junge Unternehmen ist die Zahl Sieben ein relevanter Erfolgsindikator. Durchschnittlich 90 Prozent aller gegründeten Start-ups scheitern bereits nach fünf Jahren. Ist dieser statistische Meilenstein geschafft, kann es also nur noch nach oben gehen – so die Hoffnung.

Bei unserem 2015 gegründeten Berliner Unternehmen Wunderflats ist genau das der Fall gewesen. Aus einer einfachen Idee – möblierten Wohnraum einfach, flexibel und sicher zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen zu vermitteln – ist im siebten Jahr des Bestehens Deutschlands Marktführer für möbliertes Wohnen auf Zeit geworden. Dass der Weg vom jungen, wilden Start-up hin zum dynamischen Scale-up von Veränderung und Umbrüchen geprägt war, versteht sich von selbst. Wir teilen unsere sieben wichtigsten Learnings. Verbindet Vielfalt durch eine gemeinsame Mission

Zahlreichen Studien zufolge ist ein diverses (Gründer-)Team erfolgreicher als ein homogenes. Meinen Mitbegründer Jan Hase und mich verbindet eine übereinstimmende Wertebasis – wir teilen eine Vision und verfolgen die gleiche Mission. Dass wir zudem beide aus bescheidenen Verhältnissen kommen, ist ein weiterer gemeinsamer Nenner. Doch Arbeit und Leben gestalten wir oft unterschiedlich. Für uns zählt Vielfalt – das gilt auch für die gesamte Wunderflats-Familie: Wir bringen Führungskräfte aus jungen Unternehmen wie GetYourGuide, AirBnB oder Flixbus mit anderen zusammen, die in sehr professionellen Konzernen wie Mercedes gelernt haben. Bei uns arbeiten Menschen mit Top-Uniabschlüssen, Kolleg*innen ohne Studium, junge und jung gebliebene Mitarbeitende ziehen an einem Strang und ergänzen einander. Denn für uns ist eines klar: Wer Unterschiedlichkeiten durch ein gemeinsames Fundament aus Vertrauen, gegenseitigem Verständnis und transparenter Kommunikation zusammenbringt und eine vereinende Mission verfolgt, gewinnt. Fortschritt im Markt für Fortschritt im Unternehmen

Eine weitere wichtige Erkenntnis, die Gründer*innen verinnerlichen sollten: Ein Unternehmen schwebt nicht auf einer einsamen Wolke, sondern ist immer eingebettet in ein Ökosystem aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Es lohnt sich für Unternehmerinnen und Unternehmer, sich mit anderen Stakeholdern zu vernetzen und gemeinsam die Branche voranzubringen, statt immer nur das eigene Unternehmen im Blick zu haben. Mein Co-Gründer Jan beispielsweise engagiert sich in mehreren Kommissionen wie der Bundeskommission für Digitalisierung oder der Bundesfachkommission Bau, Immobilien & Smart Cities, deren Arbeit indirekt auch auf unsere Unternehmensziele einzahlt. Auf diese Weise entstehen Symbiosen, die für alle Beteiligten sinnvoll und gewinnbringend sind. Das Bauchgefühl durch Analysen zu unterdrücken ist fatal

Jede Unternehmerin, jeder Unternehmer steht an irgendeinem Punkt im Unternehmenszyklus vor harten Entscheidungen. Die wichtigsten Fragen, die man sich in solchen Momenten stellen sollte, lauten: Wie groß ist das Erfolgspotenzial? Wie hoch sind die Kosten, diese Entscheidung in Zukunft zu ändern, anzupassen oder weiterzuentwickeln? Liegen alle Perspektiven auf dem Tisch? Wie viel Momentum verlieren wir, wenn wir uns nicht sofort entscheiden? Auch wenn die rationale Faktenlage noch so klar sein mag, am Ende darf eine Entscheidung auch immer emotional geprägt sein; durch das altbekannte Bauchgefühl. Wenn nötige Fakten fehlen, um eine Entscheidung zu treffen, hilft oft nur die Intuition. Und anders herum weist uns unser Bauchgefühl auch auf Entwicklungen hin, die sich vielleicht noch nicht in den Daten niederschlagen. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen, denn ein Momentum ist schnell vergangen und ohne Momentum gibt es keinen Fortschritt. Kultur frisst die Strategie zum Frühstück

Ein weiterer Punkt mit enormer Strahlkraft ist die eigene Unternehmenskultur. Gerade für neue Teammitglieder und junge Menschen, die frisch in den Arbeitsalltag starten, bietet eine starke Firmenkultur eine hervorragende Orientierung dafür, welche Werte im Berufsleben hochgehalten und aktiv vertreten werden können. Die Formulierung und der erklärte Purpose sind das Eine – doch den schönen Worten müssen Taten folgen. Gemeinsame und von allen geteilte Werte sind so etwas wie der Kleber eines Unternehmens, der die verschiedenen Puzzleteile zusammenhält. Nur mit einer wertebasierten Unternehmenskultur können Teams das gemeinsame Ziel verfolgen und an einem Strang ziehen. Gerade für Unternehmen im Wachstum ist eine geteilte Kultur enorm wichtig, um Teams zusammenzuschweißen und nicht ins Micromanagement zu verfallen. Lernen, lernen, lernen – und dabei den Fokus nicht verlieren

Je größer ein Start-up wird, desto komplexer werden die Herausforderungen, die mit dem Wachstum einhergehen. Die Offenheit für andere Meinungen und die Bereitschaft zu kontinuierlichem Lernen sind wesentliche Fähigkeiten einer guten Unternehmensleitung. Als Team profitieren wir vom ständigen Austausch zu Erfahrungen – auch mit neuen Kolleg*innen. Am besten lernt man differenziell. Der Begriff kommt aus der Sportwissenschaft und bezeichnet das explorative Testen unterschiedlicher Optionen: Man überlegt sich Abläufe oder Neuerungen und probiert sie aus. Dann wird geschaut, was gut funktioniert oder was stattdessen funktionieren könnte. Dazu sucht man sich Best Practices. Dem differenziellen Lernprozess vorangestellt ist die Fähigkeit, zu beobachten und zuzuhören. Stress, Ablenkung und Alltagslärm strapazieren unsere Präsenz und Aufmerksamkeit, so dass wir schließlich aufhören, dazuzulernen. Das kann zum Stillstand führen und am Ende zum selbstverursachten Ende des Unternehmens. Jedes Unternehmen trägt als Teil der Gesellschaft Verantwortung

Jedes Unternehmen ist Teil der Gesellschaft und trägt damit Verantwortung. Jedes Team verfügt über einzigartige Fähigkeiten, die es im Sinne der Gesellschaft zu nutzen gilt, nicht nur für den eigenen Unternehmenswert. Diese einzigartigen Fähigkeiten sollten dafür eingesetzt werden, um zuallererst den Firmen-Zweck, die eigene Mission zu fördern und voranzutreiben. Unterstützend braucht es Professionalität, ein funktionierendes Geschäftsmodell und damit verbundene Profitabilität, gesichert durch finanzielle Nachhaltigkeit – denn ein Unternehmen ist eine Organisationsform in der Gesellschaft, die Wohlstand schaffen muss, sonst kann es keinen gewinnbringenden Beitrag für die größere Mission leisten. Sei bescheiden. Bleibe bescheiden

Zum Abschluss einer der wichtigsten Tipps für Gründer*innen: Vergesst nie eure Anfänge. Wir können unser Glück und den Zufall nicht beeinflussen. Wenn wir Glück haben, können wir mit unserer Leistung aber mehr daraus machen. Erfolg hängt also mit Leistung zusammen, es braucht dafür aber auch immer die entscheidende Portion Glück. Das Zurückbesinnen auf die eigenen Anfänge im Berufsleben, auf die individuelle Entstehungsgeschichte – und eben auf das Quäntchen Glück – erdet im Sog von Finanzierungsrunden und Expansion ganz besonders. Sei also bescheiden – und bleibe es. Über Arkadi Jampolski

Arkadi Jampolski ist Co-Gründer und COO von Wunderflats . In Russland geboren und aufgewachsen, kam Arkadi mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Neben seinem Doppel-Bachelor-Abschluss (BA European Business & BSc Financial Management) war Arkadi einige Zeit selbständig und hatte bereits ein mal gegründet, bevor 2015 Wunderflats, die führende deutsche Plattform für möbliertes Wohnen auf Zeit, entstand.

Welche Trends und Entwicklungen im HR-Bereich 2023 zu erwarten sind, hat Dr. Arne Sjöström, Lead People Scientist bei Culture Amp, skizziert.

HR-Trend 1: Pauschale Gehaltserhöhungen und Vergünstigungen werden zum Eigentor

Auch wenn Mitarbeitende Zuschüsse zur Abfederung der steigenden Lebenshaltungskosten begrüßen, sollten Unternehmen symbolische Gesten vermeiden. Leistungsprämien, bei denen nicht klar ist, auf welcher Basis sie ausgeschüttet werden, und Zulagen, die nach dem Gießkannenprinzip vergeben werden, sorgen bei den Leistungsträger*innen oftmals für Verunsicherung und Unruhe. 2023 wird vielmehr das Jahr der individuellen Weiterbildungs- und Entwicklungsprogramme sowie der Performance Reviews. Diese spielen eine immer wichtigere Rolle: Sie gewährleisten die Transparenz, die notwendig ist, um Entscheidungen und die Leistungsbeurteilung von Mitarbeitenden zu begründen. HR-Trend 2: Der Experimentierkasten kommt zum Einsatz

Unternehmen werden austesten, was für sie der beste Weg ist, um ihre Belegschaft zu belohnen. Viele Organisationen haben jedoch schlichtweg kein Geld übrig, das sie ausschütten können. Hier ist Kreativität gefragt: Die Firmen werden überlegen, was sie ihren Beschäftigten stattdessen bieten können. Ein Beispiel ist das Aufrechterhalten von Karrierechancen und Angebote zur Weiterentwicklung. Mitarbeitende – insbesondere Leistungsträger*innen – fühlen sich so wertgeschätzt und bleiben engagiert. Ebenso können flexible Angebote bei Arbeitszeit und Arbeitsort die Mitarbeitenden dabei unterstützen, Kosten z.B. für Pendelfahrten oder die Kindertagesstätte zu sparen. HR-Trend 3: Das Pendel schlägt zugunsten der Arbeitgebenden um – doch nur für kurze Zeit

Kurzfristig wird sich das Machtverhältnis ändern, Arbeitnehmende sitzen 2023 am längeren Hebel. Allerdings wird dieser Zustand nicht lange andauern. Der Wunsch der Arbeitnehmenden nach einem sicheren Arbeitsplatz in finanziell unsicheren Zeiten führt dazu, dass sich zunächst mehr Menschen an ihren Arbeitgebenden klammern. Das verschafft den Unternehmen zwar kurzfristig einen stärkeren Einfluss auf ihre Mitarbeitenden – zum Beispiel, wenn das Management auf eine Rückkehr ins Büro besteht. Doch sollten Arbeitgebende nicht selbstgefällig werden. Vielmehr muss die Unternehmensleitung weiterhin effektiv kommunizieren und ihren Mitarbeitenden eine klare Vision, eine klare Richtung und klare Werte vermitteln. Schlägt das Pendel erneut um, dann wird es abrupt, schnell und heftig ausschlagen. Unternehmen, die das Engagement ihrer Mitarbeitenden als selbstverständlich hingenommen haben, werden feststellen, dass ihre Belegschaft bei nächster Gelegenheit den Hut nimmt: Quiet Quitter werden dann zu First Quitter. HR-Trend 4: Der Druck auf Manager*innen bleibt hoch

Was bereits in der Pandemie zu beobachten war – Mitarbeitende wenden sich in Krisenzeiten an ihre Manager*innen und erwarten deren Unterstützung in schwierigen Zeiten. Führungskräfte müssen auf praktischer Ebene Lösungen anbieten, aber auch auf emotionaler Ebene beraten und Unterstützung leisten. Diese zusätzliche Erwartung setzt sie erneut einem permanent hohen Druck aus und führt zu einem höheren Burnout-Risiko. Umso wichtiger ist es, dass sie ihr eigenes Wohlbefinden im Auge behalten und diese Achtsamkeit auch vorleben. HR-Trend 5: Steigender Fachkräftemangel, sinkende Loyalität

Unternehmen, ganz gleich welcher Größe, werden immer größere Schwierigkeiten haben, Talente zu finden. Gleichzeitig zeigen sich immer weniger Arbeitnehmende dazu bereit, sich langfristig an ein Unternehmen zu binden. 2023 werden große Unternehmen gegenüber den kleineren an Attraktivität zwar zulegen, da Menschen einem sicheren Arbeitsplatz eine höhere Priorität einräumen. Das führt jedoch dazu, dass kleinere Organisationen einen noch härteren Kampf um Talente führen müssen. Diese Situation verschafft großen Unternehmen nur vermeintlich mehr Luft, denn sie laufen Gefahr, Beschäftigte einzustellen, die nur nach einer kurzfristigen Lösung suchen: Diese bewerben sich eventuell aus falschen Gründen und identifizieren sich weniger mit der eigentlichen Aufgabe oder dem Auftrag des Unternehmens.

Mit wondder.io ging Mihai Strezas Traum in Erfüllung: ein erfolgreiches Technologieunternehmen zu gründen. Heute tauchen die Mitarbeitenden seiner Kund*innen tief in spezielle Situationen ein, wenn sie per VR zu den wichtigen Themen Diversity und Inclusion geschult werden – ein Novum im europäischen Raum.

Unternehmen zu gründen, das liegt Mihai Streza im Blut: er sah sich schon mit gerade einmal sieben Jahren dazu berufen, Bedarfe zu erkennen und passende Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Er selbst erzählt mit einem großen Augenzwinkern: „Die ersten Gesprächspartner dazu reichten von meinem Großvater, der, meiner geschulten siebenjährigen Meinung nach, auf seinem ländlichen Gut meine Dienstleistungen kaufen sollte (die fingen beim Sensen an), bis hin zu meinem Vater, dessen Hingabe für Physik ich zum Anlass nahm, um ihn als Investor für meine "Erfindungen" zu gewinnen. Dazu zählte unter anderem ein magnetischer Antrieb für Büchsenpatronen, der sich leider nirgendwo durchgesetzt hat."

Bereits im Kindesalter reizte es ihn, für bestehende “Probleme” bessere Lösungen zu entwickeln, auf die Belange seines Gegenübers einzugehen, Angebote entsprechend nachzubessern und bis zum krönenden Abschluss des Deals zu verhandeln. Der Lauf der Jahre hat seiner Umtriebigkeit und Geschäftstüchtigkeit keinen Abbruch getan – lediglich seine Geschäftsideen sind, hofft er, wieder mit dem großen Lächeln, “gesellschaftlich relevanter” geworden. Neue Heimat, vielseitiges Studium und starke Mentoren Streza kam im Alter von 19 Jahren aus Rumänien nach Deutschland. Seine Mentorin Dr. Mariana Bozesan motivierte ihn dazu, an der Technischen Universität Fridericiana zu Karlsruhe, dem heutigen KIT, das Informatikstudium aufzunehmen. Immer für eine zusätzliche Herausforderung gut, befasste sich der junge Student neben Robotik und Mensch-Maschine-Interaktion als Hauptstudium mit dem Unternehmertum als Nebenfach. Hier war es vor allem der als "Schraubenkönig" bezeichnete erfolgreiche Unternehmer Reinhold Würth, der mit seinen Entrepreneurship-Vorlesungen den weiteren Weg von Mihai Streza beeinflusste: „Ich glaube, er fand es amüsant, wie der junge Student ihm erklärt hat, dass er sich nicht von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Herrn Würths benoten lassen möchte, denn sie haben keine praktische Erfahrung im Unternehmertum – was ich mir natürlich einbildete, seit dem jungen Alter von sieben Jahren ausgebaut zu haben. Das endete in einem herrlichen Gespräch von einer Stunde, benotet vom Schraubenkönig selbst mit einer 1,0." Ehrgeiziger Berufseinstieg und wichtige Erfahrungen

Bereits vor Abschluss des Studiums stieg Streza als Mitgründer bei eRockit ein, um in Berlin Elektrofahrzeuge zu entwickeln und herzustellen. Allerdings war der Zeitpunkt, nämlich das Jahr 2006, noch nicht reif für das Konzept. Heute sieht er darin einen typischen Gründer*innenfehler – falsches Timing – wie viele andere falsche Entscheidungen, die eben rund um ein Start-up getroffen werden. Er trat gleichzeitig mit der Gründung seinen ersten Job an: als Strategieberater bei Roland Berger; die Arbeitstage wurden sehr lang – verständlich, in einem Job, in dem den meisten Berufsanfänger*innen schnell die Puste ausgeht, und wo er parallel dazu noch ein Startup aufbaute. Sobald eRockit die vierte Prototyp-Serie entwickelte, stieg er bei Roland Berger aus und engagierte sich in Vollzeit im Start-up.

Die nächste Etappe seiner beruflichen Entwicklung war wieder in der Strategieberatung, diesmal allerdings mit einem höheren Sinn: Streza entwickelte unter der Leitung von Alexander Holst eine Abteilung für Nachhaltigkeitsstrategie bei Accenture mit. Stück für Stück näherte er sich seiner größeren Vision: von erfolgreichen Unternehmen, die gleichzeitig “das Gute, Schöne, Wahre” in die Welt bringen. Nach Accenture machte er einen wichtigen Abstecher zu AQAL Capital, dem Family Office seiner Mentoren, wo er die Entwicklung eines Systems für Frühphaseninvestitionen auf der Grundlage der Entwicklungspsychologie mitgestaltete. Die ESG-Kriterien (Environmental, Social, and Governance) – an sich zu diesem Zeitpunkt ein Novum in Deutschland – stellten den Anfangspunkt dieses Systems dar, das viel weiter reichte, und innere Dimensionen der menschlichen Psyche, wie Purpose und Passion als gleichwertig mit ESG deklarierte. Rückzug, Besinnung und Fokussierung - das entscheidende Jahr 2018

„Was braucht die Welt von mir?", diese Frage bewegte Streza nach seinen aufregenden und richtungsweisenden Erfahrungen. Er nahm sich das ganze Jahr 2018, um SEINE Antwort auf diese existenzielle Frage zu finden. Die Exploration war erfolgreich, die Antwort: Milliarden von Menschen mithilfe von Technologie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung befähigen – und zwar mit Virtueller Realität (VR) unter Einsatz ethischer künstlicher Intelligenz (KI). Das Jahr 2019 war geprägt von einer intensiven Beschäftigung mit diesen Technologien und der strategischen Konzeptionierung eines Unternehmens, das diese manifestiert: wondder.io. Hier setzte Streza seine in zwei Jahrzehnten gesammelte Expertise in Technologie, Strategie, Persönlichkeitsweiterentwicklung, Entwicklungspsychologie und Integrale Theorie nach Ken Wilber ein.

2019 war auch das Jahr der Teamfindung: Streza stellte ein kompaktes, hochkarätiges Team zusammen, in dem er den heutigen CSO und später den heutigen CTO mit ans Bord brachte. Wenige Monate später stellte er einen ersten Trainings-Prototypen bei einem Chemiekonzern vor, der früher zu seinen Consulting-Kund*innen gezählt hatte. Auch wenn die Resonanz verhalten war, da die Manager offenbar ein Science-Fiction-Erlebnis à la Black Mirror erwartet hatten, wusste Streza, dass er auf dem richtigen Weg war. Diesen Eindruck bestätigen seine erstklassigen Kund*innen in den letzten zwei Jahren und auch die Personalzuwächse in der Firma, die oft genug unverhofft, und perfekt getimt das Team verstärkten und neue Dynamik ins Geschehen brachten. Schon heute europäischer Marktführer

„Wir wachsen momentan sehr stark und fokussieren uns in diesem Jahr auf den Ausbau des Teams, des Vertriebs sowie die weitere Entwicklung unseres Produktportfolios, dessen Größe sich dieses Jahr verdreifachen wird", so Streza zum aktuellen Stand. Mehr als 30 Kund*innen in verschiedenen Ländern nutzten bisher Demo-Versionen, darunter zahlreiche DAX-Unternehmen. Mit Fug und Recht kann wondder.io von sich behaupten, schon heute der führende Anbieter hochkarätigen VR-Trainings in Europa zu sein. „Wir werden von sehr erfahrenen und erfolgreichen Business Angels und Beratern unterstützt, die früh in uns investiert haben und unser Wachstum begleiten", betont Streza. Mihais Tipps für andere Gründer*innen

Allgemeine Ratschläge finde ich problematisch, vor allem da es kein Rezept für Unternehmertum gibt. Statistisch gesehen hat jeder Mensch im Durchschnitt um die 80.000 Arbeitsstunden zur Verfügung in seinem Leben. Es sollte eine moralische Verpflichtung eines jeden Unternehmers bzw. einer jeden Unternehmerin sein, sich dem bewusst zu machen und anschließend immer wieder bewusst zu entscheiden, wofür man diese begrenzte Zeit einsetzt.

Pink Elements will Verbraucher*innen einen einfachen Zugang zu sicheren Informationen zur Qualität des Leitungswassers oder der Luft an ihrem Wohnort ermöglichen.

Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Deutschen befürchten, dass sich die Trinkwasserqualität aufgrund des Klimawandels verschlechtern wird. 39 Prozent fühlen sich aufgrund der Medienberichterstattung über Nitratbelastung, Arzneimittelrückstände und Krankheitserreger im Trinkwasser verun­sichert. Das Bewusstsein für die Bedeutung von sauberem Trinkwasser hat zugenommen. Doch woher bekommen wir die Informationen, um seine Qualität beurteilen zu können? Die Vision: die größte Umweltdatenbank der Welt

„Ich habe über lange Zeit intensiv mit allen Beteiligten in der Wertschöpfungs­kette gearbeitet. Es gibt ein riesiges Misstrauen gegenüber Leitungswasser bei den Endverbraucher*innen sowie immer wieder neue Substanzen, die unser Trinkwasser verschmutzen und die Gesetzgebung und Wasserversorger vor große Herausforderungen stellen. Und es gibt viel zu wenig frei zugängliche Informationen über die Qualität von Trinkwasser“, meint Michael Hank. „Doch um eine wirksame Antwort auf diese Herausforderungen zu geben, müssen wir unsere Entscheidungen auf eine fundierte Datenbasis stützen können, unser Wissen teilen, unsere Lernprozesse beschleunigen und Menschen sensibilisieren und befähigen, Dinge zum Besseren zu wenden.“

Mit Umwelttechnologien kennt sich Michael aus, von dem die Gründingsidee zu Pink Elements stammt. Er hat in den letzten 20 Jahren bereits zwei Unternehmen im Bereich der Wasserfiltra­tion erfolgreich gegründet. Beide wurden von großen Konzernen übernommen. Nun will der Entrepreneur mit seinem Team nichts weniger, als die größte Umweltdatenbank der Welt schaffen.

Geschützter Raum für den Austausch von Umweltdaten

Mit Pink Elements will Michael mehr Transparenz und eine Demokratisierung der Daten erreichen. In einer intuitiv bedienbaren Smartphone-­App können essenzielle Umweltdaten wie zur Wasser- oder Luftqualität in einer dezentralen Community Plattform geteilt, bewertet und diskutiert werden – quasi ein smartes Wikipedia der Umweltdaten im Web3. Als Web3 wird eine neue Generation des World Wide Web bezeichnet, die auf der Blockchain-Technologie basiert und Merkmale wie Dezentralisierung und Token-basierte Wirtschaft beinhaltet.

Nutzer*innen können sich in Pink Elements austauschen oder mit Menschen vernetzen, die vergleichbare Probleme mit Wasser- und Umweltqualität haben. Die Absicherung der Daten durch die Blockchain-Technologie gewährleistet eine geschützte Plattform mit transparenten und verlässlichen, weil nachprüfbaren Daten.

Das Start-up erfasst und ver­arbeitet zudem automatisiert öffentlich zugängliche Onlinedaten zur Wasserqualität, beginnend mit vordefinierten Schwerpunktregionen bis hin zu einer späteren globalen Abdeckung. Die Plattform ist mit Schnittstellen zur Anbindung von IoT-fähigen Sensoren ausgerüstet, um Echtzeitdaten zu erheben. Zukünftig werden dann weitere Datenarten, wie beispielsweise Wetter, Lärm, Luftqualität etc., erfasst.

Um Daten aussagekräftiger zu machen, kommen modernste Technologien zum Einsatz. Verschiedene Datenebenen werden miteinander verknüpft, z.B. Wasserqualitätsdaten mit Wetter­daten oder geologischen Daten, um wechselseitige Einflüsse zu erkennen. Künstliche Intelligenz und Machine Learning ermöglichen es, Zusammenhänge schneller zu erkennen und Rückschlüsse aus Datenentwicklungen in der Vergangenheit zu ziehen. Damit werden umfassende Pro­gnosemodelle und intelligente Vorhersagen möglich. Laut Pink Elements gibt es derzeit nichts Vergleichbares auf dem Markt.

„Unsere Plattform bietet alle technischen Voraussetzungen, um sich zur weltweit größten Plattform für Umwelt­daten zu entwickeln: automatisierte, fortschrittliche Technologien zum Auffinden und Verarbeiten von Daten im Internet, die Möglichkeit, Daten sowohl durch Nutzer*innen als auch durch IoT-Sensoren und Datencrawler einzuspeisen, Datenspeicherung auf der Blockchain, um stets vertrauenswürdig zu sein“, führt Michael aus. „Ein einfaches Micropayment-System und Push-Benachrichtigungen über neue relevante Daten und Aktivitäten sollen die Nutzer*innen zur Teilnahme motivieren und ihr Engagement fördern.“ Blockchain garantiert Datensicherheit

Sämtliche Umweltdaten werden in Pink Elements unzensierbar und unveränderbar auf der Blockchain gespeichert. Die Blockchain-Technologie bildet eine grundlegende Komponente bei der Entwicklung von Pink Elements. Einerseits bietet die Distributed Ledger Technology (DLT) wesentliche Vorteile wie Offenheit, Dezentralisierung, Zensurresistenz und Vertrauenswürdigkeit der gespeicherten Informationen, da deren Historie nicht verändert werden kann.

Andererseits ermöglicht die Verwendung maßgeschneiderter Smart Token als Zahlungsmittel innerhalb der Plattform, dass Anbieter*innen von Umweltdaten von den Nutzer*innen, die diese Informationen abrufen, durch Kleinstbeträge entlohnt werden. Denn das Eigentum an den Daten, z.B. einer Trinkwasseranalyse, behalten dabei diejenigen, die sie zur Verfügung gestellt haben. Die Nutzungsentgelte werden in Pink Token bezahlt, einem Token-System innerhalb der Plattform. Von allen Transaktionen gehen 97 Prozent des Wertes an die Datenanbieter*innen und drei Prozent an Pink Elements. Klimaneutral aufgestellt

Das Start-up hat sich bei der Umsetzung seiner dezentralen Datenplattform für Polygon entschieden, einer auf Ethereum basierenden, aber nachhaltiger und umweltfreundlicher arbeitenden Smart-Contract-Platform. Neben technischen Aspekten war vor allem das Nachhaltigkeitskonzept entscheidend. Polygon setzt als dezentrale Smart-Contract-Plattform auf den Consensus-Mechanismus „Proof of Stake“, der als ex­trem energieeffizient gilt und den CO₂ -Ausstoß um bis zu 99 Prozent verringert. Darüber hinaus arbeitet Polygon klimaneutral, da jede Transaktion und ihre Umweltauswirkungen automatisch kompensiert werden. Hierzu arbeitet die Smart-­Contract-Platform mit KlimaDAO zusammen, einer Organisation, die On-Chain-CO₂ -Ausgleichstechnologie bereitstellt.

„Pink Elements setzt der Unsicherheit über die Qualität des Trinkwassers ein Ende, schafft Klarheit und Bewusstsein und legt so den Grundstein für eine Veränderung hin zu nachhaltiger Verbesserung“, bringt es Michael abschließend auf den Punkt. Michaels Tipps für andere Gründer*innen

Mit der anstehenden Legalisierung von Cannabis in Deutschland wird ein riesiger Boom erwartet. Wir erzählen mehr. Wir informieren.

Cannabis (Hanf) ist eine Nutz- und Heilpflanze, die zunehmend Potenzial entwickelt. In Deutschland sind aufgrund des noch vorherrschenden Verbots THC-haltiger Produkte die Möglichkeiten beschränkt. THC (Tetrahydrocannabinol) ist der Wirkstoff der Hanfpflanze, welcher einen Rausch auslöst.

Mit CBD (Cannabidiol) erobert gerade eine andere Hanfsubstanz die Märkte. Der Wirkstoff wird mit entspannenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Hersteller aus Branchen wie Wellness, Kosmetik, Lebensmittel und Medizin haben die Möglichkeiten erkannt und verarbeiten Cannabidiol in einer zunehmenden Anzahl von Produkten.

Für Gründer und Start-ups bietet CBD einige Geschäftsmodelle an. Auch Investoren sagen Cannabis eine goldene Zukunft voraus. Vor allem dann, wenn die anstehende Legalisierung hierzulande zügig durchgeführt wird. Cannabis als Geschäftsmodell

Derzeit ist es vor allem CBD, welches Gründern interessante Perspektiven bietet. Als bevorzugtes Produkt gilt CBD Öl. Dabei sind die Hürden zur Herstellung derzeit noch hoch. So dürfen nur lizenzierte Landwirte Nutzhanf anbauen und das Saatgut muss von der EU (Europäische Union) zertifiziert sein. Die Pflanzen selbst dürfen einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht überschreiten. Potente, THC-haltige Kreuzungen wie tropische Mango (Mango Kush), Runtz oder Girl Scout Cookies dürften reißenden Absatz finden, sobald die Legalisierung den Bundesrat passiert hat.

Für Gründer, die in der Cannabis-Branche mit ihren vielversprechenden Zukunftsaussichten Fuß fassen möchten, bieten sich einige Geschäftsmodelle an. White Label

Die Aufgabe des Gründers eines White Labels besteht darin, eine eigene Marke mit vollständigem Corporate Design zu kreieren und schützen zu lassen. Die Produkte, in der Regel CBD Öl, können bei den meisten großen Herstellern ohne Etiketten und Aufdrucke bestellt werden, und zwar zu etwas verbesserten Konditionen, als sie der Endverbraucher erwarten darf.

Diese Ware beklebt das Start-up mit den eigenen Etiketten und vertreibt sie mit einem Preisaufschlag. Dabei ist zu beachten, dass alle rechtlich relevanten Aspekte transparent auf dem Etikett und der Verpackung platziert werden. Franchising

Das Start-up geht bei diesem Modell eine Kooperation mit einem großen Anbieter ein. Gegen eine monatliche Franchise-Gebühr erhält der Gründer das Recht, die Produkte des bekannten Herstellers zu vertreiben.

Es wird dabei vom Bekanntheitsgrad der Marke profitiert, eine gesonderte Markteinführung wird nicht notwendig. Zudem kann auf bewährte Strukturen zurückgegriffen werden. Viele Franchise -Geber stehen ihren Geschäftspartnern als Berater zur Verfügung. Der Franchise-Nehmer profitiert von den günstigen Einkaufspreisen, die der Franchise-Geber aufgrund seiner Marktmacht zu erzielen fähig ist. Dropshipping

Dieses Modell besticht durch seine simplen Geschäftsabläufe. Sowohl die Lieferung an den Kunden als auch die Zahlung werden vom Hersteller abgewickelt. Der Online-Händler ist zwischengeschaltet und erhält für seine Verkäufe eine Provision. Ein Lager ist nicht notwendig, die Einnahmen bei diesem Geschäft bleiben allerdings recht überschaubar. Investment in Cannabis-Aktien

Vor allem auf dem nordamerikanischen Kontinent sind schon einige Unternehmen an der Börse notiert, weil dort der Cannabismarkt schon ab 2018 weitestgehend liberalisiert wurde. In Deutschland gelang das mit SynBiotic bisher nur einer Firma, die im Cannabis-Geschäft tätig ist. Einige weitere Unternehmen sitzen in den Startlöchern und warten darauf, dass die Legalisierung in trockene Tücher gelegt wird. Von den folgenden Unternehmen können schon Aktien erworben werden:

Cannabis wird in Deutschland als ein schlafender Riese angesehen, der aufgrund seines gewaltigen Potenzials Milliardenumsätze und Zehntausende von Arbeitsplätzen verspricht. Doch solange das Cannabis-Verbot wie ein Damoklesschwert über der Branche droht, wird die Entwicklung künstlich gehemmt. Dass es anders geht, zeigt ein Blick über den großen Teich nach Nordamerika, wo seit der Legalisierung viele Start-ups aus dem Boden schießen.

Wo liegt die Zukunft der Chemiebranche und welche Rolle spielen Sustainable Chemical Entrepreneurship bzw. innovative Start-ups in diesem Kontext?

Die chemische Industrie bildet einen der Grundpfeiler industrialisierter Volkswirtschaften wie Deutschland oder den USA. Sie ist anderen Schlüssel-Branchen, wie z.B. dem Maschinenbau, in der Wertschöpfungskette vorgelagert, weshalb sie unseren Alltag und unser Wirtschaftsleben umfassend beeinflusst. Mit ihrem Ursprung in der Industriellen Revolution ist im Segment für Basischemikalien die Konsolidierung der Branche seit den 90er Jahren weitestgehend abgeschlossen. Auf der einen Seite haben Unternehmen wie die BASF ausgeprägte Skalen- und Verbundeffekte realisiert, sodass die Eintrittsbarrieren für junge Unternehmen in diesem Segment sehr hoch sind.

Auf der anderen Seite existieren Unternehmen im Segment der Feinchemikalien, die sehr forschungsintensiv sind und klar definierte Nischen abdecken. Im Gegensatz zu den Basischemikalien werden in diesem Segment deutlich geringere Mengen nachgefragt: statt Tonnen werden die Preise in Kilogramm oder Gramm notiert. Konkret dienen Basischemikalien, wie z.B. Ammoniak, hauptsächlich als Reaktionspartner für die Herstellung nachgelagerter chemischer Erzeugnisse. Im Gegensatz dazu haben Feinchemikalien meist einen tendenziell speziellen Anwendungszweck, z.B. in der Herstellung von Fotos.

Während im Basischemikalienmarkt eine Kostenführerschaft durch weitreichende Prozessoptimierung erreicht werden kann, jedoch eine Produktdifferenzierung kaum realisierbar ist, erreicht man im Feinchemikalienmarkt eine herausgehobene Wettbewerbsposition durch eine technologische und Know-how-getriebene Vorreiterrolle. In diesem forschungsintensiven Segment rentieren sich niedrigere Margenpreise dementsprechend nicht. Daraus wird erkennbar, dass sich die strategischen Anforderungen und Herausforderungen abhängig vom Marktsegment stark unterscheiden können. Paradigmen- und Perspektivwechsel notwendig

Die großen Barrieren unserer Zeit vom Klimawandel bis hin zur Rohstoffknappheit führen zu großen Anforderungen in der ressourcen-, energie- und emissionsintensiven chemischen Industrie. Wir brauchen nicht nur neue technologische Innovationen, sondern auch einen Paradigmen- und Perspektivwechsel, damit die großen, bereits bestehenden Herausforderungen überwunden werden können. Etablierte Unternehmen sehen sich dem von Clayton Christensen identifizierten „Innovator’s Dilemma“ konfrontiert, welches beschreibt, wie sich etablierte Unternehmen aufgrund bestehender und vergangener Erfolge sowie starren und gefestigten Strukturen davor scheuen ihr Geschäftsmodell an externe Veränderungen anzupassen, getreu dem Motto: „Warum sollen wir etwas ändern? Die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass wir es richtig machen, sonst wären wir nicht so erfolgreich gewesen.“

Diese Herangehensweise ist jedoch hinderlich, da durch veränderte Umweltbedingungen andere Produkte gefragt sein werden, sodass früher noch erfolgreiche Strategien in der Zukunft nicht mehr angewendet werden können und bisherige Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden. Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Topmanagements ist es daher externe Veränderungen wahrzunehmen, Innovationsprozesse zu initiieren und die eigene Wertschöpfungskette sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens entsprechend anzupassen. Die Vorteile der Newbies gegenüber den Etablierten

Auch wenn Jungunternehmen strukturell bedingt über weniger personelle und finanzielle Ressourcen verfügen, so haben sie doch einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Etablierten: es bestehen naturgemäß keine bisherigen Erfolge, die einen Neuanfang erschweren würden. Die grüne Wiese, auf der Start-ups ihre junge Organisation aufbauen, kann daher auch in der Chemie-Industrie als Wettbewerbsvorteil für branchenspezifische Innovationen interpretiert werden. Für Jungunternehmen der Chemiebranche sind daher Innovationen im Sinne eines Sustainable Chemical Entrepreneurship notwendig, die wettbewerbsfähigere Produkte und Geschäftsmodelle hervorbringen.

In diesem Zusammenhang werden im Folgenden zwei Beispiele für Sustainable Innovations in der Chemiebranche vorgestellt. Sustainable Product Innovations (SPI) am Beispiel von FlexPower

Die Produktinnovation von FlexPower ist eine Ausgründung der Innovationsgruppe von Prof. Dr. Xinliang Feng , Lehrstuhlinhaber der Professur für Molekulare Funktionsmaterialien der TU Dresden und Max-Planck-Institutsleiter für Mikrostrukturphysik in Halle. Die Ausgründung seiner Arbeitsgruppe rund um Dr. Ali Shaygan Nia , Dr. Payam Hashemi , Dr. Davood Sabaghi und Florian Sägebrecht (Doktorand der Wirtschaftswissenschaften) wird von Sarah Müller-Sägebrecht unterstützt. Sie ist Dozentin am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der TU Dresden und fokussiert sich in ihrer Promotion auf den praxisrelevanten Themenbereich der Geschäftsmodellinnovation.

Auf Basis der Ausgründung bringt FlexPower ultra-dünne und flexible Superkondensatoren auf den Markt, welche die Herausforderungen bestehender Lithium-Ionen-Batterien und Superkondensatoren auf Basis organischer Flüssigkeiten überwinden. Im Gegensatz zu anderen Produkten am Markt enthalten die innovativen FlexPower Superkondensatoren weder gefährliche Schwermetalle, noch organische Lösungsmittel oder giftig, entflammbare oder explosive Chemikalien. Im Gegensatz zu den auf dem Markt befindlichen Produkten sind die innovativen FlexPower-Superkondensatoren wasserbasiert und verwenden Graphen anstelle von Schwermetalloxiden. Daher enthalten sie weder gefährliche Schwermetalle noch giftige Chemikalien oder organischen Lösungsmittel. Dabei verzichten die FlexPower-Produkte vollständig auf entzündliche und explosive Chemikalie als auch auf kritische Rohstoffe, die unter höchst unethischen Bedingungen in unterentwickelten Ländern abgebaut werden.

Durch ihre hohe Sicherheit und Nachhaltigkeit erreichen sie überdurchschnittliche elektrische Leistungen und vereinfachen durch drahtloses und schnelles Laden bestehende Anwendungen. Auf der neuen Technologie können andere innovative Produkte entwickelt werden, z.B. für den rasant wachsenden Markt von IoT-Geräten und Wearables.

FlexPower hat sich von Anfang an das Ziel gesetzt nachhaltig zu agieren, indem das Team zu fünf der durch die UN definierten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) beitragen möchte. Die wasserbasierten, nachhaltigen, wiederaufladbaren Superkondensatoren leisten mit ihrer langen Lebensdauer sowie einer hohen Recyclingquote als saubere Energiequelle einen Beitrag zum Klimaschutz, womit sich FlexPower auch als Vorbild für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum sieht. Aufgrund ihrer hohen Sicherheit hat die Technologie das Potenzial, in Zukunft auch in biomedizinischen Anwendungen (z.B. Hautpflaster und Bio-Implantate) eingesetzt zu werden und damit das Wohlbefinden der betroffenen Patienten deutlich zu verbessern.

Die innovative Strahlkraft der Produktinnovation mit ökologischen und ökonomischen Vorteilen ist treibend für den Markteinstieg, da der radikale innovative Vorsprung Ressourcen an sich zieht und ein umfassender Schutz des geistigen Eigentums ein technologisch bedingtes Monopol zur Folge hat. Das Geschäftsmodell folgt in diesem Fall der Technologie, ohne dass es zu einer Abweichung des Geschäftsmodells vom Industriestandard kommen muss. Sustainable Business Model Innovations (SBMI) am Beispiel von SAMPOCHEM