Yara und Linde bauen PEM-Wasserstoff-Elektrolyse in Norwegen

2023-01-13 10:53:13 By : Ms. Cindy Fu

Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat mit Linde Engineering einen Vertrag zur Lieferung einer Demonstrationsanlage geschlossen. Die 24-MW-PEM-Elektrolyse soll grünen Wasserstoff in der Ammoniak-Produktionsanlage von Yara im Herøya Industripark in Porsgrunn, Norwegen, liefern.

Am Yara-Standort Porsgrunn in Norwegen soll eine Elektrolyseanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff entstehen. (Bild: Yara)

Das Projekt ist Teil des Plans, Kohlendioxid-Emissionen aus der Düngemittelproduktion in Norwegen deutlich zu reduzieren. Das Projekt basiert auf der Wasserelektrolyse, bei der grüner Wasserstoff erzeugt wird (hier finden Sie einen CT-Beitrag zu den verschiedenen Wasserstoff-Farben). Yara plant, die auf Kohlenwasserstoffen basierende Wasserstoffproduktion in der Anlage in Porsgrunn teilweise zu ersetzen. Geplant ist der Einsatz der  Protonenaustauschmembran-Technologie (PEM). Linde errichtet derzeit im Chemiepark Leuna eine 24-MW-PEM-Elektrolyseanlage, die bereits in diesem Jahr in Betrieb gehen soll (siehe unsere Meldung zum Leuna-Projekt vom Januar 2021).

Die Anlage in Porsgrunn soll eine Jahreskapazität von etwa 10.000 kg Wasserstoff pro Tag haben. Sie wird Ethan als Rohstoff in der Produktion ersetzen und soll dadurch 41.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr einsparen, was der Menge entspricht, die von etwa 16.000 Personenkraftwagen ausgestoßen wird. Der Strom wird aus erneuerbaren Energiequellen stammen und genügend Wasserstoff liefern, um 20.500 Tonnen Ammoniak pro Jahr zu produzieren, die in 60.000 bis 80.000 Tonnen Gründünger umgewandelt werden können, was etwa dem Fünffachen der Jahresproduktion von lebensmitteltauglichem Weizen in Norwegen entspricht.Das Projekt ist der erste Schritt von Yara zur Dekarbonisierung der Ammoniakindustrie.

Das nächste Wasserstoff-Projekt wird konkret: Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers hat mit Shell einen Liefervertrag für das Großprojekt ‚Hydrogen Holland I‘ im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden unterzeichnet. Hier geht es zur Meldung.

"Das Projekt zielt darauf ab, bereits Mitte 2023 die ersten grünen Ammoniak-Produkte auf den Markt zu bringen, sowohl als fossilfreien Dünger, als auch als emissionsfreien Schiffskraftstoff. Grünes Ammoniak ist der Schlüssel zur Verringerung der Emissionen aus der weltweiten Nahrungsmittelproduktion und dem Transport über lange Strecken. Mit diesem Projekt setzen wir gemeinsam mit Linde Engineering und den lokalen Auftragnehmern unsere Absichten in die Tat um", sagt Magnus Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia.

"Dieses Projekt unterstreicht die Marktführerschaft von Linde Engineering bei Elektrolyseprojekten. Angesichts der wachsenden Nachfrage der Düngemittelindustrie nach grünem Wasserstoff ist diese Anlage ein Schritt in Richtung einer weiteren Skalierung und Vergrößerung dieser Projekte weltweit", sagte John van der Velden, Senior Vice President Global Sales & Technology, Linde Engineering.

Neben Linde will auch Yara bei diesem Projekt mit einer Vielzahl von lokalen Zulieferern in der Region Grenland zusammenarbeiten.

Yara verstärkt seine Aktivitäten rund um grünes Ammoniak auch an anderer Stelle: Im Dezember hatte der Chemiekonzern mit der japanischen Sumitomo Chemical eine Absichtserklärung zur Lieferung von sauberem Ammoniak geschlossen. Was es mit grünem Ammoniak auf sich hat, erklären wir in diesem Beitrag.

Alle Infos rund um das Trendthema Wasserstoff in der Industrie finden Sie in unserer fortlaufend aktualisierten Tickermeldung.

13.04.22: Gasunie, HES International (HES) und Vopak wollen gemeinsam ein Importterminal für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger entwickeln. Die Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung für ein Terminal in Rotterdam unterzeichnet. Noch in diesem Quartal soll mit der grundlegenden Planung des Importterminals begonnen werden. Das Terminal, das im Rotterdamer Hafen (Maasvlakte) unter dem Namen ACE Terminal entstehen soll, könnte 2026 in Betrieb gehen. Zur Meldung. (Bild: Gasunie)

29.03.22: Der Energiekonzern E.on hat eine Partnerschaft mit Fortescue Future Industries geschlossen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen bis 2030 einen Weg finden, um jährlich 5 Mio. t grünen Wasserstoff von Australien nach Europa bringen. Hier geht's zur Nachricht. (Bild: AA+W – stock.adobe.com)

28.03.22: Sunfire soll einen 20-MW-Elektrolyseur für die erste großtechnische Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Finnland liefern. Für das Gesamtprojekt in Harjavalta investiert das finnische Unternehmen P2X Solutions 70 Mio. Euro. Hier gibt's alle Infos. (Bild: Sunfire)

23.03.22: Der Energiekonzern RWE plant die Errichtung eines Import-Terminals für das Wasserstoff-Derivat Ammoniak am Elbehafen Brunsbüttel. Das Projekt soll „zeitnah“ realisiert werden und in unmittelbarer Nähe zum geplanten LNG-Terminal entstehen. Alle Hintergründe. (Bild: Brunsbüttel Ports)

22.03.22: Uniper will gemeinsam mit dem Öl- und Gaskonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Möglichkeiten für den Wasserstofftransport nach Deutschland untersuchen. Dabei soll die LOHC-Technologie von Hydrogenious zum Einsatz kommen. Zur ganzen Nachricht. (Bild: Adnoc)

08.03.22: Der amerikanische Motorenhersteller Cummins hat in Herten ein neues Produktionszentrum für Wasserstoff-Brennstoffzellen in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine anfängliche Produktionskapazität von 10 MW pro Jahr für die Entwicklung und Montage von Brennstoffzellensystemen. Mit dem neuen Standort im nordrhein-westfälischen Herten treibt das Unternehmen den Ausbau seiner alternativen Energien weiter voran und will die Einführung von Wasserstofftechnologien in Europa beschleunigen. Die Anlage hat eine anfängliche Produktionskapazität von 10 MW pro Jahr für die Entwicklung und Montage von Brennstoffzellensystemen. Die Anlage ergänzt die bestehenden Standorte des US-Unternehmens für alternative Energien in Großbritannien, Belgien und Deutschland. Hier geht es zum Bericht. (Bild: Cummins)

18.02.22: Der Wasserstoff-Elektrolysespezialist H-Tec Systems wird für das Forschungsprojekt "Renewable Gasfield" der Energie Steiermark einen PEM-Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff liefern. Die Anlage ergänzt dort eine Biogas-Produktion. Die Produktionsanlage „Renewable Gasfield“ wird unter der Projektleitung von E-Steiermark im südsteierischen Gabersdorf errichtet. Im Rahmen eines ganzheitlichen Power-to-Gas-Ansatzes soll erneuerbare Energie mithilfe von Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Hier geht es zum Bericht. (Bild: H-Tec Systems )

14.02.22: Der US-Industriegasehersteller Air Products und der Hafenbetreiber Hamburg Port Authority haben eine Absichtserklärung für den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette im Hamburger Hafen unterzeichnet. Zunächst sollen mögliche Lieferketten erkundet werden. Die Zusammenarbeit zielt darauf, realisierbare Möglichkeiten zu finden, um die Nachfrage nach Wasserstoff zu erhöhen und somit die Dekarbonisierung von Schwerlastfahrzeugen (auch in der Hafenlogistik) und von der Industrie voranzutreiben. Hier geht es zum Bericht. (Bild: Hamburg Port Authority/Martin Elsen )

11.02.22: Der Industriegase-Konzern Linde hat mit der BASF einen Langfrist-Vertrag zur Lieferung von Wasserstoff und Dampf unterzeichnet. Dazu will das Unternehmen seine Produktiosnkapazität im französischen Chalampé verdoppeln. Linde will dazu eine neue Wasserstoffproduktionsanlage in Chalampé (Frankreich) planen, bauen und betreiben. Damit verdoppelt das Unternehmen seine derzeitigen Kapazitäten im Chemiepark Chalampé, wo das Unternehmen bereits eine Produktionsanlage betreibt. Diese zweite Anlage wird die neue Hexamethylendiamin-Produktionsanlage der BASF beliefern. Der Konzern aus Ludwigshafen hatte Mitte Januar angekündigt, an dem Standort im Elsass 300 Mio. Euro investieren zu wollen. Hier geht es zur Meldung. (Bild: thomaseder - stock.adobe.com )

02.02.22: Der Chemieanlagenbauer CAC hat vom französischen PVC-Hersteler Kem One einen Großauftrag für den Bau einer Chlor-Alkali-Elektrolyse erhalten. Es ist der größte derartige Auftrag in der Geschichte des Anlagenbauers aus Chemnitz. Mit dem Projekt will Kem One im französischen Fos-Sur-Mer die bestehende Diaphragma-Elektrolyseanlage ersetzen. Das EPCm-Projekt ist mit einem Auftragsvolumen von 57 Millionen Euro ist es der größte Auftrag dieser Art in der Firmengeschichte des Chemnitzer Unternehmens. Hier geht es zum Bericht. (Bild: CAC)

28.01.22: Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat mit Linde Engineering einen Vertrag zur Lieferung einer Demonstrationsanlage geschlossen. Die 24-MW-PEM-Elektrolyse soll grünen Wasserstoff in der Ammoniak-Produktionsanlage von Yara im Herøya Industripark in Porsgrunn, Norwegen, liefern. Das Projekt ist Teil des Plans, Kohlendioxid-Emissionen aus der Düngemittelproduktion in Norwegen deutlich zu reduzieren. Das Projekt basiert auf der Wasserelektrolyse, bei der grüner Wasserstoff erzeugt wird. Hier geht es zur Projektmeldung. (Bild: Yara)

25.01.22: Linde Engineering hat in Dormagen eine Demonstrationsanlage zur Entnahme von Wasserstoff aus Erdgasströmen in Betrieb genommen. Als weltweit erste Real-Scale-Anlage nutzt sie dazu eine Membrantechnologie von Evonik. Um zukünftig große Mengen an Wasserstoff zu transportieren, könnte er Erdgas zugespeist und so in das bestehende Leitungsnetz eingeleitet werden. Das Mischgas kann typischerweise einen Wasserstoffanteil zwischen 5 und 60 % aufweisen. Hier geht es zur Meldung. (Bild: Linde)

11.01.22: Das nächste Wasserstoff-Projekt wird konkret: Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers hat mit Shell einen Liefervertrag für das Großprojekt ‚Hydrogen Holland I‘ im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden unterzeichnet. Hier gibt's alle Details zur Vereinbarung. (Bild: Thyssenkrupp )

07.01.22: Der Energiekonzern RWE plant in Lingen den Bau zweier 100-MW-Elektrolyseanlagen für grünen Wasserstoff. Die Genehmigungsplanung für das Projekt soll der Industriegase-Konzern Linde übernehmen. Zur Meldung. (Bild: RWE)

22.12.21: Der Augsburger Wasserstoff-Technologie-Experte H-Tec Systems wird Teil des Wasserstoff-Leitprojekts H2Giga zur Erforschung der serienmäßigen Produktion von PEM-Elektrolyse-Stacks und -Elektrolyseuren. Zur Meldung. (Bild: H-Tec Systems)

13.12.21: Der norwegische Düngemittelhersteller Yara soll der japanischen Sumitomo Chemical Co. sauberes Ammoniak liefern. Die beiden Unternehmen haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Zur Meldung. (Bild: Yara)

10.12.21: Der Energiekonzern RWE und das Japanische Turbinenhersteller Kawasakki wollen in Lingen eine der weltweit ersten Wasserstoff-fähigen Gasturbinen im Industriemaßstab installieren. Obwohl wirtschaftlich fraglich, könnte das Projekt Flexibilität in der Energieversorgung bringen. Mit der wasserstoffbetriebenen Gasturbine soll im RWE Gaskraftwerk Emsland die Rückverstromung von Wasserstoff erprobt werden. Das Vorhaben ist laut RWE eines der ersten weltweit, bei dem eine Gasturbine 100 % Wasserstoff in industriellem Maßstab in Strom umwandelt. Die Anlage mit einer Leistung von 34 Megawatt (MW) könnte Mitte 2024 in Betrieb gehen. Hier geht es zum Bericht. (Bild: RWE)

17.11.21: Green Fuel und Haldor Topsoe wollen gemeinsam effiziente und skalierbare Technologien für die Produktion von grünem Ammoniak in Island entwickeln. In einer aktuellen Absichtserklärung geht es auch um weitere Geschäftsmöglichkeiten in dem Zukunftsbereich. Die Vereinbarung soll es den beiden Unternehmen außerdem ermöglichen, weitere Geschäftsmöglichkeiten im Bereich grünes Ammoniak zu erkunden. Hier geht es zum Bericht. (Bild: Haldor Topsoe )

21.10.21: Der Chemiekonzern Ineos und Industriepark-Betreiber Currenta planen gemeinsamen den Aufbau und Betrieb einer 100-Megawatt-Wasserelektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Dieser soll direkt in die von Ineos in Köln betriebene Ammoniak- und Methanolproduktion fließen. Das Vorhaben unter der Projektbezeichnung ChemCH2ange soll den Projektpartnern zufolge Treibhausgasemissionen von über 120.000 t/a ermöglichen. Hier geht es zum Bericht. (Bild: Currenta)

Oktober 2021: Auf der schottischen Orkney-Insel Flotta soll eine Großanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Windstrom entstehen. In das Vorhaben sind namhafte Unternehmen der Energiebranche eingebunden. Das von der Green Investment Group von Macquarie, Total Energies und dem schottischen Projektentwickler Renewable Infrastructure Development Group (RIDG) gebildete Konsortium Offshore Wind Power Limited (OWPL) hat angekündigt, dass es die Nutzung von Offshore-Windenergie für die Produktion von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab auf der Insel Flotta in Orkney, Schottland, untersucht Zum ausführlichen Bericht (Bild: Flotta Hydrogen Hub)

Oktober 2021: Der britische Petrochemie-Konzern Ineos will bis 2045 am Standort Grangemouth 1 Mrd. Pfund investieren. Schwerpunkt bilden dabei Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Bereits bis 2030 sollen massive CO2-Einsparungen erreicht werden.Bis 2030 will das Unternehmen über 60 % der Emissionen einsparen, bis 2045 soll das Netto-Null-Emissionsziel im Hinblick auf das Treibhausgas Kohlendioxid erreicht werden. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Marcus - stock.adobe.com)

Oktober 2021: Thyssenkrupp gibt beim Thema Wasserstoff-Elektrolyse weiter Gas: Der Technologie- und Anlagenbaukonzern hat angekündigt, seine Elektrolysekapazität auf 5 GW/a auszubauen - auch, weil das BMBF großzügig fördert.Innerhalb von vier Jahren will Thyssenkrupp bis 2025 seine Technologieführerschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette grüner Chemikalien weiter ausbauen, Dabei geht es um die serienmäßige Herstellung großskaliger Wasser-Elektrolyseure (H2Giga), die Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen, grünem Ammoniak, grünem Methanol und synthetischem Methan auf See (H2Mare) sowie Transport- und Umwandlungstechnologien von Wasserstoff, wie das Ammoniak-Cracking (TransHyDE). Zum ausführlichen Bericht (Bild: Thyssenkrupp)

September 2021: Wasserstoff made in Germany: Das Bundeswirtschafts- und das Bundesverkehrsministerium haben kürzlich aus über 230 Projektskizzen 62 förderungswürdige Wasserstoff-Großprojekte ausgewählt, die mit 8 Mrd. Euro staatlichen Mitteln von Bund und Ländern gefördert werden sollen. Wir stellen Ihnen hier zehn mit einer bereits geplanten industriellen Anwendung vor. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Chaotic Photography - stock.adobe.com)

September 2021: Im Energiepark Bad Lauchstädt wollen verschiedene Projektpartner grünen Wasserstoff – von der Herstellung bis zum Einsatz – unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab untersuchen. Das Projekt erhielt nun eine Förderung über rund 34 Mio. Euro.Ziel des Projekts ist es, im südlichen Sachsen-Anhalt die gesamte Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff abzubilden. Dabei wird erneuerbarer Strom aus einem neu zu errichtendem Windpark mittels einer Großelektrolyse-Anlage mit einer Leistung von rund 30 MW in Wasserstoff umgewandelt und über eine 20 km lange Gasleitung nach Leuna geleitet. Zudem sollen die entscheidenden Vorarbeiten getätigt werden, um den produzierten grünen Wasserstoff in einer eigens dafür ausgestatteten, knapp 180 m hohen Salzkaverne ab 2026 zwischenspeichern zu können. Das Vorhaben hat ein Gesamt-Investitionsvolumen von rund 140 Mio. Euro. Zum ausführlichen Bericht (Bild: BMWi)

September 2021: Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird noch lange wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig sein. Der Thinktank Agora Energiewende hat die politischen Instrumente analysiert, mit denen die Kostenlücke zwischen grünem und grauem bzw. blauem Wasserstoff geschlossen werden kann.F ür die Experten der Agora Energiewende ist unstrittig, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität in verschiedenen Sektoren spielen wird. Im Einklang mit dieser Erkenntnis hätten die politischen Entscheidungsträger in Europa aktiv Strategien zur Entwicklung von Wasserstoff verabschiedet. Doch auch bei massiv teureren Kohlenstoffzertifikate wird erneuerbarer Wasserstoff voraussichtlich noch bis in die 2030er Jahre nicht wirtschaftlich konkurrenzfähig zu konventionell aus fossilen Energieträgern hergestelltem Wasserstoff sein. Zum ausführlichen Bericht (Bild: malp - stock.adobe.com)

August 2021: RWE und das ukrainische Energieunternehmen Naftogaz planen, zukünftig entlang der gesamten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff zusammenzuarbeiten. Dafür wollen die Partner in der Ukraine produzierten Wasserstoff nach Deutschland exportieren.RWE und Naftogaz haben vereinbart, neben der Wasserstoff-Wertschöpfungskette auch die von Derivaten wie Ammoniak, die in der Ukraine produziert werden, zu prüfen. Dafür wollen die Partner zunächst die Produktion und Speicherung von grünem Wasserstoff und Ammoniak in der Ukraine vorantreiben. Der Export nach Deutschland soll unter dem Aspekt der H2Global-Initiative der deutschen Regierung für Importe von grünem Wasserstoff, der außerhalb der EU produziert wird, stattfinden. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Naftogaz)

August 2021: Linde liefert grünen Wasserstoff an InfineonLinde hat mit Infineon vereinbart am Standort Villach in Österreich grünen Wasserstoff zu produzieren und zu speichern. Um den Wasserstoff für die Halbleiter-Fertigung von Infineon herzustellen, plant Linde einen 2-MW-PEM-Elektrolyseur in Villach.n seinem Standort in Österreich will Infineon zukünftig grünen Wasserstoff bei der Halbleiter-Fertigung nutzen. Linde soll neben dem Wasserstoff auch weitere Industriegase an Infineon liefern. Dafür baut der Gaslieferant neben dem Elektrolyseur auch eine Luftzerlegungs-Anlage am Standort Villach. Diese soll die Versorgung mit Stickstoff für die Fertigung ermöglichen. Zudem will Linde noch ein Lagersystem für zusätzliche Industriegase einrichten, damit Infineon seinen wachsenden Bedarf decken kann. Die neuen Anlagen sollen 2022 in Betrieb gehen. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Infineon)

August 2021: Air Liquide plant, durch den Bau eins PEM-Elektrolyseurs klimaneutralen Wasserstoff zu erzeugen. Den will das Unternehmen in seine bestehende Wasserstoff-Pipeline integrieren, um emissionsfreie Mobilität im Raum Rhein-Ruhr zu fördern.Den Protonen-Exchange-Membran-Elektrolyseur (PEM) will Air Liquide in einer ersten Phase mit einer Leistung von 20 MW bereits 2023 in Betrieb nehmen, mit einem Wasserstoff-Produktionsvolumen von 2.900 t/a. In einer zweiten Phase will das Unternehmen die Kapazität dann auf 30 MW erhöhen. Damit ist der Elektrolyseur laut Unternehmensaussage die größte Produktionsanlage von grünem Wasserstoff in Deutschland, die an eine bestehende Wasserstoff-Infrastruktur angeschlossen wird. Die technologische Lösung für das Projekt entwickelt der Gasanbieter Air Liquide gemeinsam mit Siemens Energy. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Photodiod - stock.adobe.com)

Juli 2021: Shell und Uniper wollen bei der Produktion und Nutzung von Wasserstoff intensiver zusammenarbeiten. Dabei geht es den beiden um bestehende, aber auch um neue Projekte in Europa. Dazu wollen die beiden Unternehmen zunächst gemeinsam Synergien heben, um bestehende Projekte in Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern zu beschleunigen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht laut den Partnern aber, zukünftige Möglichkeiten zu erkunden. Dazu gehört auch die notwendige Infrastruktur für den großvolumigen Transport von Wasserstoff von den Häfen Rotterdam und Wilhelmshaven nach Nordrhein-Westfalen (NRW). Außerdem soll ein gegenläufiger Transport von CO2 aus NRW stattfinden. Eines der konkreten Projekte im Fokus der Kooperation soll die ehemalige Rheinland-Raffinerie sein, die Shell aktuell in einen Chemie- und Energiepark umwandelt. Am 2. Juli hat Shell dort einen 10-MW-PEM-Elektrolyseur zu Herstellung von grünem Wasserstoff in Betrieb genommen und arbeitet mit Partnern daran, die Kapazität auf 100 MW zu erweitern. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Shell)

Juli 2021: Der Anlagenbauer Technip Energies hat von Horisont Energi den Auftrag für eine Konzeptstudie zum Bau einer kohlenstoffneutralen Ammoniakanlage in Hammerfest, Nowegen, erhalten.Die geplante Anlage wird Europas erste großtechnische blaue Ammoniak-Anlage beinhalten, die auf der Syncor Ammonia-Technologie von Haldor Topsøe aufbaut. Mehr als 99% des entstehenden CO2 werden während des Produktionsprozesses abgeschieden und gespeichert. Wenn bei der Produktion von Ammoniak oder Wasserstoff aus fossilen Energieträgern das entstehende Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert wird, spricht man von "blauem" Ammoniak oder blauem Wasserstoff. Die Speicherung soll bei dem Projekt durch den Transport des gesamten CO2 vor die Küste erfolgen, wo es in ein großes geologisches Reservoir unter dem Meeresboden injiziert wird. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Toreven - stock.adobe.com)

Juli 2021: Mit einem symbolischen Spatenstich ist im bayrischen Wunsiedel eines der größten grünen Wasserstoffprojekte gestartet worden: Siemens Smart Infrastructure realisiert das Projekt und plant die Inbetriebnahme bereits im Sommer 2022.Im Energiepark Wunsiedel soll eine Wasserstofferzeugungsanlage mit einer Anschlussleistung von 8,75 MW entstehen. beteiligt sich an der Eigenkapitalfinanzierung sowie mit einem Anteil von 45 % an der Betreibergesellschaft Wun H2. Der Elektrolyseur wird von Siemens Energy geliefert. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Siemens)

Juni 2021: Der Mineralöl-Konzern Total Energies hat mit verschiedenen Partnern das e-CO2Met-Projekt in Leuna gestartet. Dort soll Methanol aus kohlenstoffarm produziertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid hergestellt werden. Schon derzeit produziert Total Energies in der Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna rund 700.000 t/a Methanol auf Basis fossiler Rohstoffe und ist damit nach eigenen Angaben der größte Methanolproduzent in Europa. Der Anspruch ist nun, klimaneutrales Methanol vor Ort zu produzieren. Dazu sollen in dem Demonstrationsprojekt das Zusammenspiel von drei Prozessen getestet werden: die Nutzung von CO2 aus der Raffinerie, die Verwendung von grünem Wasserstoff, der durch Hochtemperatur-Elektrolyse erzeugt wird, und die anschließende Methanolsynthese auf der Skalierungsplattform Hy2Chem. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Thomas - stock.adobe.com)

Juni 2021: Der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer neuen Pipelineverbindung nach Deutschland gestartet. Die Leitung mit dem Namen „Delta Corridor“ soll vor allem Wasserstoff transportieren.Die vorgesehene unterirdische Trasse des Delta Corridor verläuft von Rotterdam über Moerdijk, Tilburg und Venlo zum Industriepark Chemelot in der niederländischen Provinz Limburg und weiter nach Nordrhein-Westfalen. Die Pipelines sollen den Transport von „verschiedenen Produkte“ ermöglichen – neben Wasserstoff könnten auch Pipelines für CO2, LPG und Propylen entstehen. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Port of Rotterdam)

Juni 2021: Der Anlagenbauer Worley hat vom Energiekonzern Shell einen Auftrag über Engineering Services zum Bau einer Wasserstoffanlage erhalten. Die 200 MW-Elektrolyseanlage soll im Industriehafen Maasvlakte II bei Rotterdam entstehen.Nach der Fertigstellung wird das Projekt eine der größten kommerziellen Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff weltweit sein. Das Projekt unterstützt direkt unsere Absichtserklärung, eine nachhaltigere Welt zu schaffen. Das Projekt Holland Hydrogen I von Shell wird auf der Tweede Maasvlakte im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden angesiedelt sein. Eine endgültige Investitionsentscheidung soll noch in diesem Jahr getroffen werden. Welche aktuell größten Wasserstoffprojekte in Europa angeschoben werden, lesen Sie hier. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Thomas - stock.adobe.com)

Juni 2021: Der Mineralöl-Konzern Total Energies hat mit verschiedenen Partnern das e-CO2Met-Projekt in Leuna gestartet. Dort soll Methanol aus kohlenstoffarm produziertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid hergestellt werden. Schon derzeit produziert Total Energies in der Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna rund 700.000 t/a Methanol auf Basis fossiler Rohstoffe und ist damit nach eigenen Angaben der größte Methanolproduzent in Europa. Der Anspruch ist nun, klimaneutrales Methanol vor Ort zu produzieren. Dazu sollen in dem Demonstrationsprojekt das Zusammenspiel von drei Prozessen getestet werden: die Nutzung von CO2 aus der Raffinerie, die Verwendung von grünem Wasserstoff, der durch Hochtemperatur-Elektrolyse erzeugt wird, und die anschließende Methanolsynthese auf der Skalierungsplattform Hy2Chem. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Total Energies)

Juni 2021: Der Automatisierungsanbieter ABB will mit dem Schweizer Energieversorger Axpo in Italien modulare Anlagen und ein optimales Betriebsmodell zur Produktion von kostengünstigem grünem Wasserstoff entwickeln. In einem ersten Schritt wollen die Kooperationspartner Machbarkeitsstudien durchführen, um Möglichkeiten zur Senkung der Betriebskosten und zur Reduktion der Kohlenstoffbilanz zu untersuchen. Auf diese Weise sollen Synergien identifiziert werden, die die Standardisierung, Modularisierung sowie die effiziente und flexible Erzeugung von grünem Wasserstoff unterstützen. Zum ausführlichen Bericht (Bild: ABB)

Mai 2021: Im Rahmen der Phase II seines Projektes Hy-Synergy plant Everfuel eine Elektrolyseanlage zur Produktion von Wasserstoff mit einer Leistung von 300 MW. Die Inbetriebnahme am Standort Fredericia, Dänemark, ist für 2024 geplant.Die Hy-Synergy Phase II beinhaltet einen signifikanten Scale-up in der Produktion von grünem Wasserstoff. Dieser soll in emissionsfreier Mobilität sowie als Rohstoff für verschiedene regenerative Kraftstoffe dienen. Die fertige Anlage soll eingesparte CO2-Emissionen von rund 214.000 t/a ermöglichen. Dänemark will seine Emissionen bis 2030 insgesamt um 70 % senken. Der ebenfalls in der Anlage produzierte Sauerstoff soll zur Abscheidung von Kohlenstoff dienen und die Emissionen der Raffinerie in Fredericia um 25 % reduzieren, indem der grüne Wasserstoff für die Produktion von Benzin, Diesel, DME und M85 mit einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck verwendet wird. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Bluedesign stock.adobe.com)

Mai 2021: Die deutschen Stahlunternehmen Thyssenkrupp und HKM sowie der Hafen Rotterdam wollen gemeinsam eine internationale Lieferkette für Wasserstoff etablieren. Das Projekt ist Teil der Transformation zu klimaneutralem Stahl.Bisher haben die Stahlhersteller Thyssenkrupp und Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) Kohle, Eisenerz sowie weitere Rohstoffe über ein eigenes Terminal in Rotterdam importiert. Um Stahl klimaneutral zu produzieren, würden die Unternehmen große Mengen Wasserstoff anstelle von Kohle benötigen. Die Zusammenarbeit der Stahlkonzerne mit dem Hafen Rotterdam soll prüfen, wie Wasserstoff über Rotterdam international importiert und ein Pipeline-Korridor zwischen Rotterdam und Duisburg ermöglicht werden könnte. Dabei soll das Vorhaben bereits bestehende Initiativen und Projekte, an denen die Partner beteiligt sind, unterstützen. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Thyssenkrupp)

Mai 2021: Das schwedische Konsortium Liquid Wind hat einen FEED-Auftrag an Worley vergeben: Im Nordosten Schwedens soll eine Anlage für die Produktion von Methanol mittels Windenergie entstehen.Mit dem Front-end Engineering und Design (FEED) unterstützt Worley das Industriekonsortium Liquid Wind am Standort Örnsköldsvik bei der Technologie-Integration, insbesondere dem Verbund mit dem Kraftwerk Övik Energi. Die Betreiber planen eine Produktionskapazität von 50.000 t/a Methanol. Als Ausgangsstoffe sollen Kohlendioxid aus einem Biomasse-Kraftwerk und grüner Wasserstoff dienen. Das produzierte Methanol dient als nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Baubeginn soll 2022 sein, die Produktion soll 2024 beginnen. Bis 2050 will Liquid Wind insgesamt 500 ähnliche Anlagen errichten. Dafür will Worley gemeinsam mit dem Konsortium ein modularisiertes Anlagenkonzept entwickeln. Zum ausführlichen Bericht (Bild: Liquid Wind)

Mai 2021: BASF und RWE wollen den Chemiestandort Ludwigshafen zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz machen. Ziel des Projektes ist es, mit Strom aus einem neuen Offshore-Windpark die Basischemikalien-Produktion zu elektrifizieren und Wasserstoff herzustellen.Das gemeinsame Projekt des Chemiekonzerns BASF und des Energielieferanten RWE heißt Offshore-to-X. Dafür will RWE einen Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee entwickeln, bauen und betreiben. BASF soll eine Beteiligung daran erhalten. Über eine Netzanbindung zum Festland in Niedersachsen plant RWE den grünen Strom über das überregionale Übertragungsnetz zum BASF-Standort Ludwigshafen zu leiten. Der Energielieferant rechnet mit einer Kapazität von 2 GW mit der er 7.500 GWh/a grünen Strom erzeugen könnte. BASF will mit dem Strom fossile Energieträger ersetzen und grünen Wasserstoff erzeugen. Zum ausführlichen Bericht (Bild: BASF)

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